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Zusammenfassung

Übergreifendes Ziel der Rehabilitation ist die gesellschaftliche Inklusion aller Menschen mit Behinderung trotz und wegen ihres „Andersseins“. Rehabilitation ist Bestandteil einer umfassenden Strategie zur Herstellung von Partizipation und Chancengleichheit. Politisch wird damit die Entwicklung einer Kultur der Anerkennung von Vielfalt (diversity) als conditio humana und eine Ablehnung von Diskriminierung angestrebt, wissenschaftlich ein Abschied von Defizitmodellen vollzogen sowie die Aufmerksamkeit auf die gesellschaftliche Konstruktion von Behinderung und auf das aktiv handelnde und reflexive Subjekt und seine Lebenswelt gelenkt. In der Rehabilitationspraxis geht es sowohl um die Förderung und Assistenz betroffener Menschen und ihrer Familien als auch um den Abbau gesellschaftlicher Barrieren, seien sie materieller oder immaterieller Natur. Die Wahrung der Menschenwürde und die uneingeschränkte Anerkennung von Menschen- und Bürgerrechten, insbesondere des Rechts auf Selbstbestimmung, bilden zusammen mit dem Leistungsrecht den gesetzlichen und normativen Rahmen für Politik, Versorgungssystem, professionelle Praxis und wissenschaftliche Konzeptbildung (wie Enablement, Empowerment, shared decision making, Assistenz etc.). Bei der individuellen Förderung ist darüber hinaus die „Expertise der Betroffenen in eigener Sache“, individuell und seitens der Interessenvertretungen behinderter Menschen, Ausgangspunkt für professionelles Handeln. Damit gewinnen Sichtweisen, Eigenaktivität, Kompetenz und Beteiligung betroffener Menschen und ihrer Angehörigen einen herausgehobenen Stellenwert – Aspekte, deren Bedeutung für Rehabilitationserfolg und Salutogenese besonders durch qualitative Forschung belegt wurde. Die Zielgruppen der Rehabilitation sind Menschen in der gesamten Lebensspanne und mit ganz unterschiedlichen Formen und Graden der Beeinträchtigung: Personen, die von Geburt an, aufgrund eines Unfalls, einer chronischen Krankheit oder altersbedingt in ihrer Lebensführung und Leistungsfähigkeit körperlich, geistig oder seelisch so stark beeinträchtigt sind, dass sie phasenweise oder dauerhaft auf Förderung, Therapie, Assistenz, Pflege oder materielle Hilfen angewiesen sind, um ihr Leben im Alltag zu gestalten, beruflichen Anforderungen gerecht zu werden und am sozialen Leben in der Gemeinschaft teilzunehmen (vgl. SGB IX).

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von Kardorff, E. (2010). Rehabilitation. In: Mey, G., Mruck, K. (eds) Handbuch Qualitative Forschung in der Psychologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92052-8_56

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