Zusammenfassung
Die deutsche Wissenschaftslandschaft ist vielgestaltig und ausdifferenziert. Der folgende Beitrag behandelt vorwiegend den öffentlichen Bereich. Gemeinsam ist den Einrichtungen in diesem Raum, dass hier prinzipiell öffentliche Zugänge und Verfahren bei der Erzeugung, Prüfung und Verbreitung wissenschaftlichen Wissens vorherrschend sind. Im Kontext der Diskussion um die „Wissensgesellschaft“ gilt dieser Bereich als wichtige Quelle für Innovationen und Impulse für gesellschaftliche Verständigungsprozesse (vgl. Stehr 2003). Unter diesen öffentlichen Einrichtungen fasst man gemeinhin die Universitäten und Hochschulen, die außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die Akademien der Wissenschaften sowie Teile der Ressortforschung der Bundes - und Landesministerien zusammen. Ergänzt wird der Bereich der öffentlichen Forschungslandschaft durch eine Reihe von intermediären Gremien wie den Wissenschaftsrat oder Einrichtungen der akademischen Selbstverwaltung wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Dabei sind die so genannten institutionellen Settings der Leistungsproduzenten im Wissenschaftssystem von Bedeutung. Diese betreffen nicht nur die Grundstrukturen und Regelungen zu folgenden Fragen: Wer bestimmt über die Verfahren und legt die Inhalte fest oder finanziert die Einrichtungen? Wie sind diese rechtlich konstruiert und wie ist ihre Arbeitsweise strukturiert? Sie beziehen sich auch auf die Verflechtung mit den anderen gesellschaftlichen Teilsystemen, insbesondere mit der Wirtschaft, und darauf, welche möglichen Pfadabhängigkeiten erkennbar sind (vgl. Knie/Simon 2009).
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Literatur
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Knie, A., Simon, D. (2010). Stabilität und Wandel des deutschen Wissenschaftssystems. In: Simon, D., Knie, A., Hornbostel, S. (eds) Handbuch Wissenschaftspolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91993-5_3
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