Auszug
Traditionell wird der ambulante Sektor durch ein kollektiwertragliches Verhandlungssystem geprägt (Rosenbrock/Gerlinger 2006: 280). Dieses steht seit dem Beginn der Kostendämpfungspolitik Mitte der 1970er Jahre unter einem kontinuierlichen Veränderungsdruck. Der Reformdruck hat zunächst nur graduelle Veränderungen bewirkt. Seit Anfang der 1990er Jahre nimmt die ordnungspolitische Bedeutung der Reformen aber zu. Mit dem 2007 verabschiedeten GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz (GKV-WSG) wurde zuletzt eine grundlegende Reform des ambulanten Sektors und seines Verhandlungssystems angestoßen, die angesichts der kontroversen Debatte über Finanzierungsfragen in der Öffentlichkeit vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit gefunden hat.
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Literatur
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Ärzte Zeitung vom 5. Juli 2007: Revolution bei KBV-Treffen? (zitiert nach der Online-Ausgabe der ÄZ).
Ärzte Zeitung vom 6. Juli 2007: KBV-Vorstand Weigeldt muss gehen (zitiert nach der Online-Ausgabe der ÄZ).
Ärzte Zeitung vom 20. Juli 2007: Hausartzverträge: „Die KV soll die Finger davon lassen“ (zitiert nach der Online-Ausgabe der ÄZ).
Ärzte Zeitung vom 24. September 2007: 40 Hausarztverträge — 24 mit KV-Beteiligung (zitiert nach der Online-Ausgabe der ÄZ).
Ärzte Zeitung vom 13. Dezember 2007: Kuriose Gesundheitswelt: Die KVen müssen sich in Baden-Württemberg per Ausschreibung um die hausärztliche Versorgung bewerben (zitiert nach der Online-Ausgabe der ÄZ).
Ärzte Zeitung vom 14. Dezember 2007: KVBW verteidigt die Bewerbung um die hausärztliche Versorgung in Baden-Württemberg (zitiert nach der Online-Ausgabe der ÄZ).
Ärzte Zeitung vom 20. Dezember 2007: AOK wählt Medi und Hausärzteverband als Partner (zitiert nach der Online-Ausgabe der ÄZ).
Ärzte Zeitung vom 6. Februar 2008: Geteiltes Echo auf BKK-Hausärztevertrag (zitiert nach der Online-Ausgabe der ÄZ).
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Bandelow, N.C., Schade, M. (2009). Wettbewerbliche Transformation im ambulanten Sektor: Governanceformen und gesundheitspolitische Zielpräferenzen im Wandel. In: Böckmann, R. (eds) Gesundheitsversorgung zwischen Solidarität und Wettbewerb. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91419-0_5
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