Auszug
Kommunen arbeiten schon seit Jahrzehnten in zahlreichen Politikfeldern, auf vielerlei Arten und in unterschiedlichen Organisations formen zusammen. Auf der Basis gemeinsamer Interessen und Ziele entschließen sich Kreise, Städte und Gemeinden, Aufgaben gemeinsam zu bewältigen, Leistungen der öffentlichen Daseinsvorsorge im Verbund zu or ganisieren, Ressourcen zu bündeln, Projekte gemeinschaftlich zu realisieren oder sich in unterschiedlichen kommunalen Angelegenheiten abzustimmen. Vor allem öffentlich-rechtliche Kooperationsformen wie der Zweckverband und die öffentlich-rechtliche Vereinbarung gehören schon seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der Daseinsvorsorge zur gängigen Praxis kommunaler Selbstverwaltung. In der jüngeren Vergangenheit war darüber hinaus eine Erweiterung des Repertoires an Kooperationsfeldern und-formen zu beobachten (vgl. Gawron/Jähnke 2001; Hesse/Götz 2006: 35 ff.; Schneider 2005). Neben die öffentlich-rechtlichen Zusammen arbeitsformen traten zunehmend Kooperationen auf privatrechtlicher und informeller Basis, in denen Zusammenarbeit auf neuen Politikfeldern und unter Einbezug neuer Akteure praktiziert wird. Und auch der Bedeut ungszuwachs der Region, der wachsende Druck zur Stadt-Umland-Zusammenarbeit in Ballungsräumen bzw. Metropolregionen, zur multilateralen Kooperation in regionalen Clustern und die noch junge Debatte über »regional governance« zeugen von der zunehmenden Bedeutung kooperativer Strategien in der Kommunalpolitik (vgl. Diller 2002: 42 ff.; Fürst 2005: 220 ff.; Gawron/Jähnke 2001: 23 ff.; Heinz 2000a: 35 ff.).
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Stopper, J. (2008). Demografischer Wandel und interkommunale Kooperation—Problemwahrnehmungen und Handlungsorientierungen in der Kommunalpolitik. In: Heinelt, H., Vetter, A. (eds) Lokale Politikforschung heute. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-91111-3_12
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