Auszug
In den vergangenen Jahren wurden kleinere und auch umfangreichere Studien zu Karriereverläufen in der Politikwissenschaft an deutschen Hochschulen durchgeführt. Sie beschäftigen sich entweder mit den unterschiedlichen Strategien und Wegen, die junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wählen, um sich für eine Professur zu qualifizieren oder mit den Determinanten, die zu einer Berufung führen. Dass sich hierbei ein „erfolgreicher“ Karriereverlauf daran misst, auf eine ordentliche Professur berufen zu werden, hat einen einfachen Grund:
„Das deutsche Hochschulsystem weist nur (noch, d. Verf.) wenige unbefristete akademische Stellen unterhalb der Professur auf. Wer eine akademische Karriere anstrebt, lässt sich deshalb auf einen ‚Alles oder nichts‘-Wettbewerb mit vielen Unbekannten ein. Habilitierte, die nicht schnell einen Ruf auf einen der begehrten, aber notorisch knappen Lehrstühle erhalten, müssen sich damit anfreunden, als Gesamtnetzabonnent der Deutschen Bahn immer wieder Vertretungsstellen anzunehmen oder sich im für den außerakademischen Arbeitsmarkt hohen Alter von über 40 Jahren nach einer neuen Tätigkeit umzusehen“ (Plümper/Schimmelfennig 2007:97).
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Literatur
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Birsl, U. (2008). Das Alles-oder-Nichts-Prinzip Zur Unwägbarkeit von Karriereplanungen in der Politikwissenschaft. In: Klecha, S., Krumbein, W. (eds) Die Beschäftigungssituation von wissenschaftlichem Nachwuchs. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90974-5_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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