Auszug
Die Lebensführung zum Gegenstand kritischer AnalyseÜberprüfung zu machen, wird in dem Maße subjektiv notwendig, wie einem die Diskrepanz zwischen dem, was man zu tun beabsichtigt, und tatsächlich bewirkt, deutlich wird. Der Begriff „bewusste Lebensführung“ bezeichnet also kein bestimmtes Ziel, auf das hin man sich zu entwickeln sucht, sondern die Notwendigkeit, sich über die konkrete Wirklichkeit des eigenen Handelns, seine gesellschaftlichen Voraussetzungen und Implikationen, Klarheit zu verschaffen; nur so reduziert sich die Gefahr, dass man unter dem Druck der Situation und/oder in Übernahme herrschender Denk- und Handlungsweisen die Probleme in einer Weise zu bewältigen sucht, die diese letztlich eher verfestigt als zu überwinden hilft. Da sich einem die Wirklichkeit eigenen Handelns im Wesentlichen über jene erschließt, die unmittelbar durch es betroffen sind, erfordert bewusste Lebensführung „soziale Selbstverständigung“. Diese ist Methode und Ziel subjektwissenschaftlicher Forschung zugleich, indem es darum geht, die vielfältigen Behinderungen, die ihrer Anwendung entgegenstehen, auf den Begriff zu bringen, um sich gezielt mit ihnen auseinandersetzen zu können.
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Osterkamp, U., Huck, L. (2006). Überlegungen zum Problem sozialer Selbstverständigung und bewusster Lebensführung. In: Rihm, T. (eds) Schulentwicklung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90221-0_2
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