Zusammenfassung
Der Beitrag vermittelt im ersten Teil eine übersicht über die Entwicklung des Gleichheits- und Differenzansatzes sowie des De/Konstruktivismus in den Gender Studies. Da Geschlecht als vielfältige gesellschaftliche Strukturkategorie in alle Prozesse der Medienproduktion und -rezeption eingeschrieben ist, ergibt sich für die Journalismusforschung die Anforderung, Geschlecht systematisch in ihre grundlegenden Theorien zu integrieren. Im zweiten Teil wird diese Aufgabe im Zusammenhang mit einer Unterscheidung von drei Paradigmen der Journalismusforschung – Subjekt, System und Kultur/Gesellschaft – näher ausgearbeitet und anhand flankierender Ergebnisse der Gender Studies verdeutlicht.
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Weiterführende Literatur
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Margreth Lünenborg und Tanja Maier führen in ihrem Lehrbuch in grundlegende theoretische Begriffe und Konzepte der Geschlechterforschung ein, diskutieren die Relevanz der sozialen Kategorie Gender für die Produktion und Rezeption von Medientexten und stellen die Forschungspraxis der Gender Studies anhand aktueller Fallbeispiele vor. Eine Besonderheit des Buches ist die Berücksichtigung sowohl medienwissenschaftlicher wie kommunikationswissenschaftlicher Theoriebildung und Forschung.
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Elisabeth Klaus’ Standardwerk liefert zugleich ein Synopse der kommunikationswissenschaftlichen Geschlechterforschung wie auch eine theoretische Fundierung des Forschungsbereichs. Drei verschiedene Perspektiven der Geschlechterforschung (Gleichheitsansatz, Differenzansatz und De/Konstruktivismus) werden unterschieden und darauf aufbauend die in den Forschungsfeldern der Kommunikationswissenschaft vorliegenden empirischen Studien systematisiert.
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Klaus, E., Kirchhoff, S. (2016). Journalismustheorien und Geschlechterforschung. In: Löffelholz, M., Rothenberger, L. (eds) Handbuch Journalismustheorien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18966-6_32
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