Zusammenfassung
Die Formulierung, dass jemand ‚eine Position einnimmt‘ wird auf zwei verschiedene Weisen gebraucht: Man kann eine Position einnehmen, indem man eine ganz eigene Auffassung vertritt und sich damit gegen das Gegebene stellt, man kann aber auch eine Position einnehmen, indem man eine bereits vorgängig existente, von anderen geprägte Auffassung ‚einnimmt‘ und sich auf diese Position setzt. Die Akteur_in gilt im erstgenannten Akt des Einnehmens als Urheberin der Position, sie kann den Akt des Einnehmens aber auch vollziehen, ohne als Quelle zu gelten. Die zahlreichen Debatten über Determination und Freiheit arbeiten sich u. a. an dieser Polarität ab.
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Literatur
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Wrana, D. (2015). Zur Analyse von Positionierungen in diskursiven Praktiken. In: Fegter, S., Kessl, F., Langer, A., Ott, M., Rothe, D., Wrana, D. (eds) Erziehungswissenschaftliche Diskursforschung. Interdisziplinäre Diskursforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-18738-9_6
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