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Zusammenfassung

Im heutigen Alltagsverständnis gilt Rhetorik als die Kunst des wirkungsvollen Redens. Die Rhetoriklehre schult die Fähigkeit, andere Menschen durch sprachliche Mittel zu beeinflussen. Bereits die Antike bezeichnete die Rhetorik als »Meisterin der Überredung« oder als »Seelenführung durch Worte«. Wer sich genauer informieren will, stößt jedoch auf ein breites Spektrum divergenter Erklärungsangebote; es sieht ganz so aus, als ob vom Standpunkt der Altphilologie, der Germanistik, der Philosophie, der Linguistik, der Politologie oder der Jurisprudenz die Rhetorik aus so unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet wird, daß die Rede von der einen Rhetorik sich als grobe Vereinfachung erweist. Die Pluralität, die sich hinter diesem schlichten Singular verbirgt, ist zum einen das Ergebnis einer langen und heterogenen Rhetorikgeschichte, die sich einer vereinheitlichenden Darstellung widersetzt. Sie ist zum anderen eine Folge des im 20. Jahrhundert neu erwachten wissenschaftlichen Interesses an der Rhetorik, das sich auf mehrere Disziplinen verteilt. Eine literaturwissenschaftliche Einführung in die Rhetorik kann sich heute daher nicht damit begnügen, einfach das Rhetoriksystem zu beschreiben, sondern muß darüber hinaus dessen funktionale Einbettung in historisch wechselnde Kontexte berücksichtigen.

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Miltos Pechlivanos Stefan Rieger Wolfgang Struck Michael Weitz

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© 1995 Springer-Verlag GmbH Deutschland

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Torra, E. (1995). Rhetorik. In: Pechlivanos, M., Rieger, S., Struck, W., Weitz, M. (eds) Einführung in die Literaturwissenschaft. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03544-8_10

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03544-8_10

  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

  • Print ISBN: 978-3-476-01225-8

  • Online ISBN: 978-3-476-03544-8

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