Jugendgewalt und Reaktionen des sozialen Umfelds

Zusammenfassung

Wissenschaftler verschiedener Disziplinen versuchen, aus unterschiedlichen Perspektiven und mit vielfältigen theoretischen Ansätzen das Phänomen „Jugendgewalt“ empirisch zu erfassen und zu erklären. Auch die seit 1991 durchgeführte Zeitreihenstudie „Jugend in Brandenburg“ ist vorrangig diesem Ziel verpflichtet. Mit der Erweiterung dieser Untersuchung um eine Längsschnittstudie im Jahr 2001 ist die Hoffnung verbunden, die komplexen Ursachen von Jugendgewalt durch die Analyse individueller Entwicklungsverläufe wirklichkeitsgetreuer abzubilden. Wir wollen also aufzeigen, wie sich aus Sicht der befragten Jugendlichen ihre Gewaltakzeptanz, ihre Gewaltbereitschaft und ihr Gewalthandeln im Verlaufe von 2 Jahren verändert haben und welche anderen Veränderungen in ihrer Lebenssituation ggf. mit diesem Wandel korrespondieren. Darüber hinaus wollen wir anhand von Trendanalysen untersuchen, ob im Zeitraum 1999 bis 2001 auf Landesebene die Problembelastung durch Jugendgewalt an allgemeinbildenden Schulen gestiegen ist oder ob die vielfältigen Bemühungen zur Gewaltprävention die gewünschten Wirkungen zeigen. Zuvor wollen wir jedoch einige von uns verwendete Begriffe erläutern und auf aktuelle Ergebnisse der Arbeit anderer Forschungsgruppen zum Thema hinweisen.