Skip to main content

Moralische Verpflichtungen und Werte in einer individualisierten Gesellschaft

  • Chapter
Das Individuum und seine Familie

Part of the book series: Deutsches Jugendinstitut Familien-Survey ((DJIFAM,volume 4))

Zusammenfassung

In einer Gesellschaft, in der persönliche Freiheiten, Gleichheit, Skepsis gegenüber Autoritäten und eine lebenswerte Umwelt wichtiger geworden sind als wirtschaftliches Wachstum, innere und äußere Sicherheit1, werden auch familiäre Werte der wechselseitigen Verpflichtung zwischen den Partnern, den Eltern und den Kindern, sowie zwischen den Enkeln und den Großeltern anders interpretiert und führen zu einem anderen Handeln auch im familiären Kontext, das mehr auf das eigene Ich bezogen ist. Dieses Interpretationsmuster findet sich sowohl bei amerikanischen wie europäischen Sozialwissenschaftlern. Nach Meinung der einen führt dieser Wertewandel dazu, daß wir zunehmend in einer atomisierten, erwachsenenzentrierten Gesellschaft leben mit einem expressiven Individualismus als kulturellem Ideal, der nur das eigene Ich betont; damit seien auch die Grundlagen familialer Beziehungen in Frage gestellt.2 Auf solche Interpretationen der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen berufen sich politische Bewegungen in den Vereinigten Staaten von Amerika, etwa der Kommunitarismus, der unter anderem auch die traditionale amerikanische Familie wiederbeleben will. Denn für Vertreter dieser auch in der deutschen Theoriediskussion ernst genommenen Richtung3 ist das Zeugen von Kindern ein moralischer Akt.4 Daraus ergibt sich für die Eltern die moralische Verpflichtung, sich voll und ganz der Aufgabe der Kindererziehung zu verschreiben.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. Inglehart (1977, 1990)

    Google Scholar 

  2. Blankenhorn u.a. (1990)

    Google Scholar 

  3. Müller (1993)

    Google Scholar 

  4. Etzioni (1993; S. 54)

    Google Scholar 

  5. Etzioni (1993)

    Google Scholar 

  6. Coleman (1990)

    Google Scholar 

  7. Skolnick (1991)

    Google Scholar 

  8. Sie bringt das schöne Beispiel, daß in einer Studie in Los Angeles gezeigt werden konnte, daß neben Schauspielern, Journalisten undan dritter Stelle Sozialwissenschaftler die höchste Scheidungsquote in Kalifornien aufweisen.

    Google Scholar 

  9. Bellah (1985)

    Google Scholar 

  10. Gans (1988)

    Google Scholar 

  11. Durkheim (1984)

    Google Scholar 

  12. Durkheim (1988)

    Google Scholar 

  13. Piaget (1975)

    Google Scholar 

  14. Honneth (1993), Etzioni (1993)

    Google Scholar 

  15. Kohli (1986)

    Google Scholar 

  16. Laslett (1965)

    Google Scholar 

  17. Coleman (1990)

    Google Scholar 

  18. Inglehart (1989)

    Google Scholar 

  19. Lübbe (1990; S.133 ff.)

    Google Scholar 

  20. Freyhold (1971)

    Google Scholar 

  21. Inglehart (1977)

    Google Scholar 

  22. Noelle-Neumann/Piel (1983), Noelle-Neumann/Köcher (1987)

    Google Scholar 

  23. Inglehart (1990)

    Google Scholar 

  24. Inglehart (1977)

    Google Scholar 

  25. Eine sehr überzeugende Beschreibung der 68er Generation in bezug auf Eheund Familie liefert Schweitzer u.a (1994)

    Google Scholar 

  26. Eder (1988; S.257) weist daraufhin, daß Wertwandelprozesse eigentlich nur im Jahrhundertvergleich untersucht werden können. Doch scheinen 80 Jahre für die empirische Sozialforschung auch ein verhältnismäßig langer und empirisch gesicherter Zeitraum.

    Google Scholar 

  27. Bertram in diesem Band

    Google Scholar 

  28. Siehe dazu Anhang mit einzelnen Items dieser Skala

    Google Scholar 

  29. Beck-Gernsheim (1994a, b)

    Google Scholar 

  30. IZ (1991)

    Google Scholar 

  31. Etzioni (1993; S. 54 ff)

    Google Scholar 

  32. Coleman (1990)

    Google Scholar 

  33. Bertram (1991, 1993)

    Google Scholar 

  34. Kohn (1977, 1990, 1992)

    Google Scholar 

  35. siehe Methodenkapitel

    Google Scholar 

  36. Etzioni (1993)

    Google Scholar 

  37. Durkheim (1984)

    Google Scholar 

  38. Der Abfall bei den jüngsten Befragten ist in der Regel auf die extrem kleinenGruppen zurückzuführen und kann erst in der Nachfolgeuntersuchung stabil interpretiert werden.

    Google Scholar 

  39. Kreppner (1991)

    Google Scholar 

  40. In diesen Analysen wurden allerdings aus Gründen der Vergleichbarkeit nur die Personen berücksichtigt, die auch Pflegeerwartungen artikuliert haben. Weitere Analysen wird der Zusammenhang von Beziehungen und Werten vorbehalten bleiben.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Hans Bertram

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1995 Leske + Budrich, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Bertram, H. (1995). Moralische Verpflichtungen und Werte in einer individualisierten Gesellschaft. In: Bertram, H. (eds) Das Individuum und seine Familie. Deutsches Jugendinstitut Familien-Survey, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95771-9_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95771-9_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-1389-7

  • Online ISBN: 978-3-322-95771-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics