Zusammenfassung
Darin ist Klaus Turk zuzustimmen: Der Neue Institutionalismus ist für eine gesellschaftstheoretisch ambitionierte Organisationsforschung nicht zu umlaufen. Er beansprucht schon deshalb Interesse, weil er Organisationen im Kontext von Institutionen als kollektive Akteure ‘dezentriert’. Er fragt nach ihren ‘handlungs-prägenden’ und nach ihren ‘handlungsbefähigenden’ Bezügen zu und durch Institutionen zugleich (Schimank 1996). Auf diese zwischen System und Akteur vermittelnde und daher jeweils hin und her richtbare Perspektive hat früh schon Parsons (1994) aufmerksam gemacht. Das Verhältnis von Institution zu Organisation kann nicht einseitig als reproduzierende Konformität gedacht werden. Ebenso ist ein subversiver Gebrauch der Institutionen durch opportunistische Organisationen erwartbar, der Mehrdeutigkeiten zur Legitimation machtvoll nutzt und darüber zur normativen Desintegration von Gesellschaft beitragen kann. Die aus diesem Verhältnis resultierende Doppeldeutigkeit von institutionellen Analysen scheint daher ihre Plausibilität ebenso wie ihre ungenügende Klärbarkeit zu beziehen. Auch die Akzentuierung als ein ‘akteurs-zentrierter Institutionalismus’ (Mayntz 1988) scheint eher eine Problemanzeige als eine gesellschaftstheoretisch befriedigende Lösung zu sein. Welchen theoretischen Gebrauch wird Turk vom institutionalistischen Angebot also machen?
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Wehrsig, C. (1997). Kommentar: Organisation als Institution?. In: Ortmann, G., Sydow, J., Türk, K. (eds) Theorien der Organisation. Organisation und Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95661-3_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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