Zusammenfassung
Wer sich den Schlaf der Forschungsroutine aus den Augen wischt und die beunruhigende Generalistenfrage nach der Zukunft der Ausbildung in der sich rapide verändernden Arbeitsgesellschaft stellt, sieht eine Lawine von Fragen auf sich zurollen, deren -offensichtliche Dringlichkeit nur noch durch ihre Unbeantwortbarkeit übertroffen zu werden scheint. Wie verändert eigentlich langanhaltende Massenarbeitslosigkeit die Situation im Bildungssystem? Welche Bildungsanforderungen lassen sich aus dem erwartbaren, flächendeckenden Einsatz von Informationstechnologien ableiten, die sich permanent selbst revolutionieren? Wie wird der Wettlauf zwischen informationstechnologischen Reformbemühungen im Bildungsbereich und neuen Technologiegenerationen, die diese Reformen gerade wiederum überflüssig machen, entschieden? Gilt es in dieser Situation den Beschäftigungsbezug der Ausbildung zu verstärken oder ihn, da er uneinlösbar wird, endgültig aufzugeben?
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Anmerkungen
Vgl. dazu ausführlich den brillianten Aufsatz von D. Mertens: Das Qualifikationsparadox, in: Zeitschrift für Pädagogik 1984; sowie W. Hornstein: Kindheit und Jugend im Spannungsfeld gesellschaftlicher Entwicklung, in: Jugend in den achtziger Jahren: Eine Generation ohne Zukunft? Schriftenreihe des Bayr. Jugendrings, München 1981, S. 51 ff.
Durch diesen aufrichtigen Dank an Karl Martin Bolte möchte ich nicht sein Einverständnis mit meinen zugespitzten, auf Diskussion abzielenden Einschätzungen vorwegnehmen und schon gar nicht eine Mitschuld an meinen Irrtümern und Übertreibungen beanspruchen.
Vgl. M. Dierkes und B. Strümpel: Arbeit für alle — immer noch realistische Perspektive?, in: dies. (Hg.): Wenig Arbeit, aber viel zu tun, Köln 1985, S. 9
Vgl. dazu allgemein U. Beck: Risikogesellschaft — Auf dem Wege in eine andere Modere, Frankfurt/M. 1986
Vgl. Der Spiegel, Nr. 21/1984, S. 22ff.
Vgl. Süddeutsche Zeitung vom 8. 2. 1985, S. 23
Diese Integration von Nicht-Arbeit (diesseits der Arbeislosigkeit) in das Beschäftigungssystem kann viele Formen annehmen. Vgl. dazu zusammenfassend R. G. Heinze: Der Arbeitsschock, Köln 1984; sowie C. Offe/K. Hinrichs/H. Wiesenthai (Hg.): Arbeitszeitpolitik, Frankfurt/M. 1982; und Th. Kutsch/F. Vilmar (Hg.): Arbeitszeitverkürzung, Opladen 1983
Diese Entdeckung des arbeitszeitlichen Abbaus des Erwerbsarbeitssystems als organisatorische Produktivkraft hat allerdings eine längere Tradition. In diesem Sinne verlegt Martin Sklar die ersten Anzeichen einer Erosion der Arbeitsgesellschaft in den USA bereits in die Phase nach dem 1. Weltkrieg zurück. Vgl. M. Sklar: On the proletarian revolution and the end of political-economic society, in: Radical America 3, S. 3–28, 1969, zit. nach L. Hirschhorn: The theory of social services in disaccumationist Capitalism, in: International Journal of Health Services (1979), S. 295–311, sowie für die Entwicklung in Deutschland die in der Anmerkung 7 angegebene Literatur.
H. Kern/M. Schumann: Neue Produktionskonzepte haben Chancen, in: Soziale Welt 35 (1984), S. 149
Dies gilt auch dann, wenn in den letzten Jahren durch eine Reform der Reform die Möglichkeiten der Spezialisierung wieder eingeschränkt werden (sollen).
Vgl. H.-P. Blossfeld: Bildungsreform und Beschäftigung der jungen Generation im öffentlichen und privaten Sektor, in: Soziale Welt 35 (1984), S. 175 ff.
Vgl. M. Kaiser u. a.: Fachhochschulabsolventen — zwei Jahre danach, in: MittAB 1984, S. 241 ff.
VgL Blossfeld, a.a.O., S. 186
M. Kaiser u.a., a.a.O., S. 239
VgL Peter-Werner Kloas: Arbeitslosigkeit nach Abschluß der betrieblichen Ausbildung, Thesenpapier Nürnberg 1984, S. 6 f
Vgl. J. Handl: Zur Veränderung der beruflichen Chancen von Berufsanfängern zwischen 1950 und 1982, Thesenpapier, Nürnberg 1984, S. 25
Vgl. Zukunftsperspektiven gesellschaftlicher Entwicklungen, Bericht der Kommission, Stuttgart 1983, S. 68
Vgl. Grund-und Strukturdaten, hrsg. vom Bundesminister für Bildung und Wissenschaft 1982/83, S. 168ff.
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Beck, U. (1985). Ausbildung ohne Beschäftigung. In: Hradil, S. (eds) Sozialstruktur im Umbruch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95501-2_19
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-95501-2_19
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