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Die Avantgarde als Gestalt der Moderne oder: Die andauernde Wiederkehr des Neuen

Zur Korrespondenz und Grenzüberschreitung der Künste zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts

  • Chapter
Die literarische Moderne in Europa

Zusammenfassung

Jahrhundertgrenzen, um so mehr eine ein Jahrtausend markiert, haftet seit je etwas Suggestives an. Sie suggerieren dem, der lebensgeschichtlich sich ihnen nähert, die zurückliegenden Dezennien seien nun gültig zu überblicken und ließen eine um so bündigere Deutung zu. Historische Zäsuren jedoch halten sich nicht an derlei Grenzen. Das gilt im besonderen Maße auch für die geschichtliche Entfaltung der mittlerweile hundertfünfzig Jahre zählenden ästhetischen Moderne. Was am Begriff der Postmoderne aufgrund des Präfixes wie Verabschiedung klingt, scheint zumindest voreilig. Die Moderne, deren Anfänge substantiell in die Romantik zurückreichen, dauert bis heute unvermindert an. Aber auch die avantgardistischen Erschütterungen, welche die hundertfünfzigjährige Moderne in ihrem mittleren Drittel erfuhr, beben noch immer nach.

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Anmerkungen

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Hans Joachim Piechotta Ralph-Rainer Wuthenow Sabine Rothemann

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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Mathy, D. (1994). Die Avantgarde als Gestalt der Moderne oder: Die andauernde Wiederkehr des Neuen. In: Piechotta, H.J., Wuthenow, RR., Rothemann, S. (eds) Die literarische Moderne in Europa. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93605-9_5

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-93605-9_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12512-1

  • Online ISBN: 978-3-322-93605-9

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