Zusammenfassung
Bildung ist eine zentrale Ressource der beruflichen und somit gesellschaftlichen Integration. Bildung entscheidet über die berufliche Plazierung und somit über den Zugang zu sozialen Positionen und Schichten sowie sozialen Auf- oder Abstieg (Geißler 1996: 249). Das Bildungssystem hat die Funktion, für eine, einem modernen Industrie- und Dienstleistungsstandort angemessene, Ausbildungsstruktur zu sorgen. Da nicht alle die gleiche Ausbildung haben können, hat das Bildungssystem auch eine Selektionsfunktion. Selektion muss aber das Prinzip der Chancengleichheit wahren. Chancengleichheit ist jedoch unterschiedlich interpretiert worden: Eine Proporz-Bildungschancengleichheit wäre dann erreicht, wenn alle gesellschaftlichen Gruppen entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil in höheren Schulen vertreten wären. Die Idee der leistungsbezogenen Chancengleichheit geht dagegen davon aus, dass die Auslese nach Fähigkeit und Leistung erfolgt (Geißler 1996: 250). Nach dem letzten Ansatz wäre es durchaus denkbar, dass sich bestimmte Gruppen ungleichmäßig über die Bildungs-, Berufs- und Einkommenshierarchie verteilen, da dies ihren Kenntnissen und Fertigkeiten entspricht. Allerdings gilt es dann zu fragen, warum bestimmte gesellschaftliche Gruppen ungünstigere Voraussetzungen mitbringen als andere. Dies geschieht im folgenden am Beispiel von Migrantenfamilien.
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Seifert, W. (2000). Intergenerationale Bildungs- und Erwerbsmobilität. In: Familien ausländischer Herkunft in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93214-3_2
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