Zusammenfassung
Die Vorstellung, daß es keine schwarze und keine rote Kommunalpolitik gebe, war unter Kommunalwissenschaftlern und kommunalen Praktikern lange Zeit allgemein anerkannt. Diese Sicht war durch ein Verständnis von kommunaler Selbstverwaltung als sachbezogener, ideologiefreier Erfüllung von Verwaltungsaufgaben begründet und reflektierte die für die konservative deutsche Staatsdoktrin typische Trennung von Verwaltung und Politik. Dabei wurde die Verwaltung als die Sachwalterin eines vorgegebenen Gemeinwohls angesehen, die Politik — vor allem in Form der Parteipolitik - dagegen als Sprachrohr von in sozialen Konflikten verwurzelten Partikularinteressen. Die kommunalrechtliche Literatur ist voll von Belegen für diese Sicht (vgl. u. a. Köttgen 1968; Scheuner 1973). Hinweise auf ihre Verbreitung in der Bevölkerung und unter Kommunalpolitikern finden sich in einigen empirischen Studien über das normative Bild kommunaler Selbstverwaltung (vgl. u. a. Gabriel/Haungs/Zender 1984; Grauhan 1970; Köser/Caspers-Merk 1989; Mielke/Eith 1994; Wehling/Siewert 1987).
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Gabriel, O.W., Brettschneider, F. (1997). Werte, Ideologien und Politikpräferenzen. In: Gabriel, O.W., Brettschneider, F., Vetter, A. (eds) Politische Kultur und Wahlverhalten in einer Großstadt. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 188. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86657-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86657-8_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13019-4
Online ISBN: 978-3-322-86657-8
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