Zusammenfassung
Politikwissenschaft hat es zentral mit politischen Institutionen zu tun. Regierung, Parlament, Gerichte, Verwaltung, Parteien, Verbände, jene Gebilde also, in denen und durch die sich Politik vollzieht, sind der gewissermaßen handgreifliche Gegenstand ihrer wissenschaftlichen Analyse. Die Politikwissenschaft untersucht ihren Aufbau, ihre Funktionsweise und ihre Entstehungsbedingungen, diskutiert ihren Legitimationsanspruch, übt Kritik an ihrer Effizienz oder auch an ihrer Existenz, unterbreitet Reformvorschläge und entwirft auch mehr oder minder radikale Alternativen. Es ist zwar längst deutlich geworden, daß Politikwissenschaft sich nicht allein als Institutionenlehre, und schon gar nicht in legalistisch-normativistischer Verengung als bloße „Institutionenkunde“ verstehen kann, wenn sie politische Prozesse und Sachverhalte angemessen begreifen will — eine Geringschätzung institutioneller Fragestellungen, wie sie vor allem für die 70er Jahre als Gegenreaktion gegen die vermeintliche Institutionenfixiertheit der Politikwissenschaft kennzeichnend war, ist jedoch allmählich der Einsicht gewichen, daß den institutionellen Faktoren in der Politik, institutionellen Rahmenbedingungen oder gar Eigengesetzlichkeiten eine für das Zustandekommen, die Art und die Qualität von politischen Entscheidungen oder auch „Nicht-Entscheidungen“ kaum zu überschätzende Bedeutung zukommt. Aufarbeitung und Einschätzung der institutionellen Verfaßtheit von Politik sind unentbehrlich für das Verständnis politischer Prozesse und Problemlagen. Das gilt in besonderem Maße für Theorieprobleme.
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Göhler, Gerhard/ Schmalz-Bruns, Rainer, 1988: Perspektiven der Theorie politischer Institutionen. PVS 29. 309–349.
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© 1990 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Göhler, G. (1990). Einleitung Politische Ideengeschichte — institutionentheoretisch gelesen. In: Göhler, G., Lenk, K., Münkler, H., Walther, M. (eds) Politische Institutionen im gesellschaftlichen Umbruch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86101-6_1
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Print ISBN: 978-3-531-12034-8
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