Die Integrationsfähigkeit der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre am Beispiel der Ökonomisierung ökologischer Fragestellungen

Zusammenfassung

Die Mitte der achtziger Jahre kurz angestrengte Debatte über die Bedingungen der Möglichkeit einer ethisch-normativen ökologischen Betriebswirtschaftslehre¹ hat sich weitgehend überlebt. Es ist eingetreten, was zu erwarten war:

• Theoretisch entspricht ethisch - normative ökologische Betriebswirtschaftslehre nicht den Bedürfnissen der herrschenden Unternehmenspraxis. Ihre Vorschläge wurden kontrafaktisch eingeführt, ohne daß ein Weg angegeben werden konnte, wie die Differenz zwischen Sein und Sollen aufzuheben ist. Die damit einhergehende praktische Bedeutungslosigkeit wurde beschleunigt durch eine verstärkte Hinwendung zur Ethik.²

• Faktisch wird der um ethisch-normative Elemente bereinigte Teil von Vertretern der Betriebswirtschaftslehre dort integriert, wo sich ökonomische Notwendigkeiten abzeichnen. Angesichts der immer stärker auch in den Produktions- und Konsumtionsbereich hineindrängenden Umweltprobleme gibt es heute eine Vielzahl von betriebswirtschaftlichen Einzelvorschlägen; z.B. im Bereich des Öko-Marketing, der Abfallentsorgung, der Unternehmensführung.³

• Auch die Unternehmen selbst sind — scheinbar ohne die Hilfe der Betriebswirtschaftslehre — sensibler im Hinblick auf den Umweltschutz geworden⁴ und entwickeln Maßnahmen sowohl im Hinblick auf den Innenbereich als auch den Außenbereich der Unternehmung.⁵