Zusammenfassung
1969 veröffentlichten Philip Kotler und Sidney J. Levy im Journal of Marketing einen Text, der den schlichten Titel „Broadening the Concept of Marketing“ trug.1 Darin beschäftigten sich beide Autoren mit der Überlegung, daß die Funktion des Marketing keineswegs auf Wirtschaftsunternehmen beschränkt sei. Vielmehr eigne sich Marketing für alle Organisationen, die im Wettbewerb um knappe Ressourcen mit ihresgleichen stehen, ob profitorientiert oder nicht. Diese Überlegung der Anwendungserweiterung kann inzwischen auch für das Thema „Marke“ übernommen werden, und in diesem Sinne beschäftigt sich der vorliegende Band mit dem „Broadening the Concept of Branding“.2 Es geht nämlich um die Ausweitung der Anwendbarkeit der Markentechnik auf alle nur erdenklichen Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, unabhängig davon, ob diese Expansion der Markenapplikation im einzelnen angemessen ist oder nicht. In gewisser Hinsicht könnte man fast sagen, „Branding“ komme momentan selbst in den Genuß des „Viral Marketing“, indem der Virus „Marke“ durch Massenmedien, Mund-zu-Mund-Propaganda und andere Maßnahmen in rasender Geschwindigkeit eine Infizierungsrate erfährt, die geradezu pandemische Ausmaße annimmt. Alle Welt spricht von Marke, Marke erscheint gleichsam als Zauberwort, das kundzutun in den Besitz heißbegehrter Schätze bringt, gewissermaßen ein postmodernes „Sesam öffne dich!“. Diesem Phänomen etwas genauer auf den Grund zu gehen hat sich der vorliegende Band zur Aufgabe gemacht.
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Hellmann, KU. (2005). Ausweitung der Markenzone: Zur Einführung. In: Hellmann, KU., Pichler, R. (eds) Ausweitung der Markenzone. Konsumsoziologie und Massenkultur. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80783-0_1
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