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Wissenschaftstheoretische Grundlagen sozialwissenschaftlichen Vergleichens

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Vergleichen in der Politikwissenschaft

Zusammenfassung

Blickt man auf das,Kerngeschäft’ vergleichender Forschung,1 so ist eigentlich schwer zu verstehen, warum sich hier sonderliche wissenschaftstheoretische Probleme auftürmen sollten. Man ...

  • hat eine Frage, auf die sich eine verlässliche Antwort nur nach Durchführung eines Vergleichs erarbeiten lässt (etwa: „Durch welche staatlichen Maßnahmen lässt sich Arbeitslosigkeit verringern?“),2

  • macht sich klar, auf weiche Wirklichkeitsmerkmale man achten muss, wenn man eine zuverlässige Antwort erarbeiten will, und legt so die benötigten Vergleichskategorien (bzw., Vergleichsvariablen’) fest (etwa: Flexibilisierung vs. Regulierung des Arbeitsmarktes, Sicherstellung geringer vs. hoher Arbeitslosenhilfe usw.),

  • erwägt, welche Vergleichsfälle man einbeziehen muss, um sowohl die volle Spannweite der Ausprägungen der Vergleichsvariablen im Untersuchungsmaterial vorzufinden als auch von den Befunden verallgemeinernde Schlüsse ziehen zu können, und gelangt so zur Fallauswahl,

  • betrachtet nach- und nebeneinander jeden Vergleichsfall im Licht jeder Vergleichskategorie und versucht dabei,,Muster’ oder,Regelmäßigkeiten’ oder Zusammenhänge’ zu erkennen,

  • formuliert sodann auf der Grundlage der so gewonnenen Einsichten eine Antwort auf seine den gesamten Vergleich anleitende Forschungsfrage.

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Literatur

  1. Üblicherweise wird für dieses,Kerngeschäft’ der Begriff der,vergleichenden Methode’ verwendet. Allerdings muß man dann in Kauf nehmen, dass die vergleichende Methode’ auf gleicher Ebene wahrgenommen wird wie etwa die Methoden der Befragung oder der Statistik. Doch letztere sind keine,Alternativen’, sondern gehören zu den Konkretisierungen der vergleichenden Methode’. Solchen Begriffsschwierigkeiten entgeht, wer viel schlichter vom vergleichenden Vorgehen’ oder einfach nur vom Vergleichen spricht, das dann unter Anwendung einer Vielzahl von Methoden vollzogen wird.

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  2. Ebenso nimmt von jeher die vergleichende Jurisprudenz ihren Ausgang von einem zu lösenden Problem.

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  3. Es hat den Anschein, als befassten sich viele am Vergleichen interessierte Wissenschaftler entweder sehr praxisnah mit den,normalen’ methodischen Problemen der Vergleichsforschung oder gleich mit jenen Hintergrunddiskursen, während genau der Mittelbereich vergleichender Forschungslogik vernachlässigt wird. Das gilt ganz besonders für die Politikwissenschaft. Nohlen (1994b: 507) formulierte: „Die Logik vergleichender Forschung ist in Relation zu ihrer allseits anerkannten Bedeutung — sogar als Kriterium für die Abgrenzung von Teildisziplinen — unterentwickelt. Dies trifft v.a. für die Politikwissenschaft in der Bundesrepublik zu, die sich hinsichtlich der methodischen Grundlagen des Vergleichs ausgesprochen wortkarg und rezeptiv verhielt“. Noch dramatischer liest es sich bei Naßmacher (1991: 4): „Im Gegensatz zur anerkannten Bedeutung des Vergleichs sind Reflexionen über theoretische und methodische Aspekte des Vergleichs bislang kaum vorhanden“. Es ist die Absicht des folgenden Beitrags, diese Lücke zu schließen. Obendrein sollen die im sozialwissenschaftlich-politischen Diskursalltag überaus verbreiteten sozialen und emotionalen Probleme des Vergleichens systematisch dargelegt werden, was in der Literatur bislang völlig unterblieb. An vor allem neueren Arbeiten, auf denen dieser Beitrag fußt, siehe Aarebrot/ Frank 1997, v. Beyme 1976, Birle/ Wagner 1995, Collier 1993, Dogan/ Pelassy 1990, Hartmann 1995, Landman 2000, Lauth 2002, Naßmacher 1991, Nohlen 1994, Peters 1998, Roberts 1986, Sartori 1994, Wiarda 1985 und Zahariadis 1997. Im übrigen sei verwiesen auf Andrain 1983, Blondel 1969, 1995, Caporaso 2000, Dierkes/ Weiler/ Antal 1987a, Doeker 1971, Holt/ Turner 1971, Kaileberg 1966, Lijphart 1971, Keman 1993, Mayer 1989, Oyen 1990 und Przeworski/ Teune 1970a.

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  4. Zu denken ist hier an — oft modellnotwendige — Annahmen wie Normalverteilung der Variablenwerte, Homoske-dastizität der gemeinsamen Verteilung von Variablenwerten, Linearität des Zusammenhangs von Variablen, Additivität ihrer jeweiligen Effekte, oder gar des Vorliegens von Zufallsstichproben.

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  5. Eine klassische Formulierung dieser Sicht findet sich, bezogen auf die Soziologie, bei Durkheim: „La sociologie comparée n’est pas une branche particulière de la sociologie; c’est la sociologie même, en tant que telle cesse d’être purement descriptive et aspire à rendre compte des faits“ (zitiert nach v. Beyme 1976: 20).

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  6. Von Beyme 1976: 20 formuliert darum zu Recht: „Als eigentliche Gegensätze erscheinen demnach nicht das Studium einzelner Erscheinungen und der Vergleich mehrerer sozialer Gebilde, sondern die vergleichende Methode und die unreflektierte Deskription“.

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  7. Eben das meint der aus dem Griechischen abgeleitete Begriff der,Idiographie’:,grâphein’ heißt,beschreiben’,,tò ídion’ ist,das Eigentümliche’. Der in der Literatur statt,Idiographie’ oder,idiographisch’ leider bisweilen verwendete Begriff Ideographie’ oder,ideographisch’ wird oft mit jenem ersteren verwechselt. Letzterer meint die Beschreibung von Ideen, nicht von Falleigentümlichkeiten.

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  8. Gemeinhin geht mit einer aufs,geisteswissenschaftliche Verstehen’ ausgerichteten und,die Hermeneutik’ als Zentralmethode empfehlenden Grundhaltung die Befürwortung,qualitativer’ Ansätze einher, das Eintreten für,quantitatives’ Vorgehen hingegen mit einer Ausrichtung am naturwissenschaftlichen,deduktiv-nomologischen Erklären’. Zwar gibt es keine Notwendigkeit einer grundsätzlichen Positionsnahme. Mit,qualitativem Vorgehen’ verbindet sich in der Regel der Versuch, einem Gegenstand Hinweise auf ihn besser als bislang erschließende Fragestellungen abzuringen und induktiv Unbekanntes zu entdecken, das noch kaum von Vorwissen oder Vortheorien erwartet wurde, weswegen die Informationsbeschaffung Versuchs- und schrittweise sowie ebenso unstandardi-siert erfolgt wie die Auswertung und Interpretation der erhobenen Daten. Zum,quantitativen Vorgehen’ kommt es hingegen meist dort, wo erhebliches Vorwissen deduktiv präzise Fragen und Hypothesen zu formulieren erlaubt, die man auf der Grundlage präziser Messungen anhand standardisierter Erhebungsinstrumente in routinisierbaren Verfahren beantworten bzw. prüfen kann. Offenbar ist beides sinnvoll und obendrein erforderlich, und zwar ganz je nach dem, wie es um den Forschungsstand und die Beschaffenheit des Forschungsgegenstandes steht. Doch eine solche,Haltung der Mitte’ muss erst einmal bezogen werden, und zwar von der grundsätzlichen Wertschätzung beider (!),Extrempositionen’ aus (siehe Patzelt 1986: 309–317).

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  9. Dazu gehört die Möglichkeit, ziemlich vollständige Datensätze für alle Untersuchungsfälle über alle Variablen bei valider und reliabler Messung auf möglichst hohem Skalenniveau zu erheben, ebenso wie die Chance, nötige Stichproben auch als — Verallgemeinerungsmöglichkeiten erschließende — Zufallsstichproben ziehen zu können.

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  10. Zur Rolle qualitativer Methoden in der politikwissenschaftlichen Vergleichsforschung siehe im einzelnen den Beitrag von Dirk Berg-Schlosser in diesem Band.

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  11. Von lateinisch,variábilis’, d.h. veränderlich.

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  12. Zu denken ist hier an alles von einfachen Mittelwerten über bivariate Assoziations- und Korrelationskoeffizien-ten bis hin zu Mustern von Faktorladungen oder in den Dendrogrammen einer Clusteranalyse.

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  13. Jeder Praktiker der Datenanalyse hat erlebt, dass es sozusagen,nichts Hermeneutischeres’ gibt, als eine Matrix von Ladungszahlen oder ein Dendrogramm bzw. Eiszapfendiagramm auf der Suche nach darin enthaltenen,Typen’ auszuwerten.

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  14. Oft befriedigt auch nicht die Form, in der komplexe,Hintergrundsachverhalte’ in multivariate statistische Analysen einbezogen werden müssen. Doch natürlich kann man unterschiedliche Typen politischer Kultur (etwa: parochial, traditional, partizipatorisch) als Ausprägungen einer nominalskalierten Variablen auffassen und auf nominalem Meßniveau in dafür geeignete statistische Modelle aufnehmen. Zu solchen Problemen siehe den Beitrag von Timm Beichelt in diesem Band.

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  15. Siehe Anmerkung 3 und den dort vermerkten Diskussionsstand.

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  16. In der Literatur wird mitunter zu den,Zielen des Vergleichen’ geschlagen, was hier (siehe 3.) als,Ergebnisse von Vergleichen’ behandelt wird.

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  17. Diesen Punkt stellt Sartori 1994: 15f. in den Mittelpunkt seiner knappen Abhandlung der,vergleichenden Methode’. Wissenschaftstheoretisch liegt der Zusammenhang so: An den Fällen A bis E werden Aussagen gewonnen, die man für verallgemeinerbar auf die Fälle F bis Z hält. Diese Aussagen überprüft man nun anhand von Fällen aus der Menge F bis Z. Man erweitert also um sie jenen Vergleich, der sich bislang nur auf die Fälle A bis E erstreckte, und gewinnt so Falsifikatoren für bereits formulierte Verallgemeinerungen. Misslingt eine Falsifikation, zumal an besonders gut die formulierte Verallgemeinerung herausfordernden Fällen, so kann die Vermutung als bekräftigt gelten, die überprüfte Verallgemeinerung stimme mit den Tatsachen überein, sei also empirisch wahr.

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  18. Zur für Vergleichszwecke präzisen Konzeptualisierung von Normalität siehe Patzelt 1987: 53f

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  19. Meist nennt man Z in diesem Zusammenhang eine,Drittvariable’ oder eine,intervenierende’ Variable. Eine bedingte Hypothese wiederum hat typischerweise folgende Form:,Wenn A, dann B, falls auch Z’. Darum spricht man in diesem Zusammenhang oft auch von,Drittvariablenkontrolle’, etwa bei Bürklin/ Welzel 1994: 341f.

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  20. Lediglich ein Sonderfall dessen ist die Analyse,konkomitanter Variation’, also die Überprüfung der Vermutung, das Muster im Zusammenhang zwischen A und B (und C... X) variiere in Abhängigkeit von den — feiner als,Z liegt vor’/,Z liegt nicht vor’ erfaßbaren — Ausprägungen von Z. Siehe hierzu Peters 1998: 29.

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  21. Diesbezüglich führen die eingebürgerten Begrifffe,historisches Experiment’ und,ex post factum-Experiment’ leicht in die Irre. Sie legen nämlich den Eindruck nahe, der Sozialwissenschaftler würde hier zum Experimentator. Das wird er aber nicht. Er versucht vielmehr nichts anderes, als die Ergebnisse jener (zumindest so deutbaren!),Experimente’ zu,lesen’ und auszuwerten. Von der anderen Seite her ist der ebenso eingebürgerte Begriff des,Quasi-Experiments’ nicht minder irreführend. Er legt nämlich nahe, es habe gar kein Experiment stattgefunden. Das hat es aber sehr wohl, etwa in Gestalt der Errichtung realsozialistischer Staaten. Es haben nur die Akteure solcher Experimente — da Politiker und keine Wissenschaftler — häufig nicht in jenen Begriffen des Experimentie-rens über ihr Tun nachgedacht, die der vergleichende Sozialwissenschaftler bei der Analyse solchen Tuns verwendet. Auch der mitunter benutzte Begriff des,indirekten Experiments’ ist nicht sehr glücklich gewählt, da er eine Haltung der Defensive gegenüber dem,eigentlichen’, dem,direkten’ Experimentieren der Naturwissenschaften zum Ausdruck bringt, für die kein überzeugender Grund besteht.

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  22. Siehe Popper 1972: 104: „Die Erkenntnis beginnt nicht mit Wahrnehmungen oder Beobachtungen oder der Sammlung von Daten und Tatsachen, sondern sie beginnt mit Problemen“. Diesbezüglich lautet die Fragestellung:,Wie läßt sich das Problem X lösen?’

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  23. Der Versuch, die oft mühsame und nur schrittweise mögliche Erarbeitung einer klaren Fragestellung zu meiden, fuhrt mitunter zur scheinbar ausreichend vergleichsanleitenden Frage:,Was ist gleich, was ist verschieden?’ Diese Frage zeitigt aber nur selten nützliche Ergebnisse, sobald mehr als bloß erste, faktenzusammenstellende Beschreibungen von noch recht unbekannten Dingen nötig sind. Es können an zwei oder mehr Vergleichsfällen ja Tausende von Dingen auf Gleichheit oder Verschiedenheit betrachtet werden, so dass sich ohne eine halbwegs klare und inhaltlich fokussierte Fragestellung überhaupt nicht angeben läßt, worauf man zu welchem Zweck wohl wirklich achten soll.

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  24. Natürlich kann es sich auch um mehrere abhängige Variablen handeln, was dann allerdings zu sehr komplex anzulegenden Vergleichsstudien führt.

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  25. Darum bezeichnet man sie (oft gemeinsam mit den intervenierenden Variablen) nicht selten als,exogene’ (d.h., von außen kommende’) Variablen, während die innerhalb des engeren theoretischen Interesses liegenden unabhängigen Variablen,endogene’ (also ,von innen kommende’) Variablen heißen.

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  26. Über die folgenden Ausführungen hinaus finden sich überaus nützliche Überblicke zu für unterschiedliche Fragestellungen vergleichender Politikforschung nützlichen Theorien in Chilcote 1981, Dogan/ Pelassy 1990: 45–110, Naßmacher 1991, Needier 1991 und Peters 1998: 109–136.

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  27. Siehe Patzelt 2003a, wo dieser Ansatz am konkreten Fall der vergleichenden Parlamentarismusforschung veranschaulicht und mit weiteren Literaturhinweisen nachvollziehbar gemacht wird.

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  28. Die Angabe zur vermuteten Stärke eines Zusammenhangs kann man dahingehend perfektionieren, dass man den Pfeilen Ziffern beigibt mit subjektiv geschätzten Werten zwischen -1 und +1. Ein Wert von.80 an einem Pfeil von X zu Y würde dann etwa bedeuten, dass man vermutet, X habe einen sehr großen verstärkenden Einfluß auf Y. Nach Abschluss geeigneter statistischer Analysen ließen sich diese theoretisch postulierten ,Pfeilkoeffizienten’ durch aus den Daten errechnete Pfadkoeffizienten ersetzen. Dergestalt würde einesteils deutlich, welche Teile der forschungsleitenden Theorie bekräftigt oder widerlegt wurden, und andernteils markierte der Übergang vom Pfeil-zum Pfadmodell genau den durch die entsprechende Studie geleisteten Forschungsfortschritt.

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  29. In dieser Nutzung erschließt sich aufs klarste der Sinn des Begriffs ,tertium comparationis’, mit dem oft die Vergleichskategorien bezeichnet werden: Man vergleicht eben zwei (oder mehr) Vergleichsfälle nicht miteinander, sondern beide (oder mehr) mit einem ,dritten Element’ — nämlich mit den Vergleichskategorien. Nur in Bezug auf diese oder anhand von diesen lassen sich nämlich Ähnlichkeiten oder Verschiedenheiten zwischen den Vergleichsfällen feststellen.

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  30. Eine Diskussion derartiger Umwelteinflüsse beispielsweise auf Parlamente findet sich beispielsweise in Loewenberg/Patterson 1979: 10–13.

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  31. Als Einstieg in die Theorie der Stichprobenziehung bei Vergleichsstudien siehe (mit weiteren Literaturhinweisen) Peters 1998:36–41.

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  32. Siehe auch den Beitrag von Detlef Jahn in diesem Band.

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  33. Die im deutschen Schrifttum öfters zitierte Klassifikation von Aarebrot/ Frank 1997 gruppiert Vergleichsstudien einesteils nach der Anzahl der einbezogenen Fälle, andernteils nach der Anzahl der in die Untersuchung einbezogenen Variablen. Eine Gliederung nach dem Objektbereich, dem Kontext, der Zeit und dem Raum der Vergleichs-fälle bietet Nohlen 1994: 511f.

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  34. Eher skeptisch zum historischen Vergleich: Schieder 1965. Zu den Ergebnissen geschichtlicher Vergleiche könnten u.a. ,historische Morphologien’ gehören, in denen fassbar würde, welche strukturellen Gemeinsamkeiten auch sehr unterschiedliche (politische) Systeme besitzen, was die Frage nach deren Genese und Funktionalität erkenntniserschließend aufwürfe; siehe Patzelt 1995b. Anhand historischer Morphologien ließe sich auch ,Galtons Problem’ in den Griff bekommen; siehe 2.4.4.

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  35. Zu Konkretisierungen siehe den nützlichen Überblick samt Literaturhinweisen in Birle/ Wagner 1994: 120–131.

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  36. ist nämlich der hierfür einschlägige Wert des den erklärten Varianzanteil beschreibenden Determinationskoeffizienten r2.

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  37. Durch Einbeziehung von immer mehr intervenierenden Variablen kann man die meisten allgemeinen Theorien zwar oft auf das Niveau einer ziemlich vollständigen Einzelfallerklärung bringen. Doch während dieses Verfahrens steigt man auf der Abstraktionsleiter wieder so weit nach unten, dass man sich um die Möglichkeiten und Vorzüge weiter gespannten Vergleichens bringt. Siehe hierzu Verba 1967.

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  38. Eine kurze Abhandlung zu ,Galtons Problem’ samt Quellennachweisen findet sich bei Hartmann 1995: 39–41 und Peters 1998: 41–43, in der Sache auch bei v. Beyme 1976: 21f.

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  39. Zum Zusammenhang zwischen der Anlage von Vergleichen und dem Typ der durch Vergleichsstudien generierbaren Theorie (zwischen globalen Theorien und solchen geringer Reichweite) siehe Nohlen 1994: 515.

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  40. Zur ihrer Rolle für die normative politikwissenschaftliche Forschung siehe Patzelt 2003b: 93–98, 196–203.

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  41. Wie Sartori 1994: 26f treffend bemerkt, gilt das natürlich auch für die innerwissenschaftliche Kommunikation, denn „a discipline without logical, methodological and linguistic discipline [Hervorhebung im Original] cannot solve, but only aggravate, problems for itself (...) still the major single reason for our failings is, it seems to me, logical illiteracy“.

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  42. Zu tatsächlichen Vergleichbarkeitsproblemen siehe oben 2.4.1, zum üblichen Mißverständnis Sartori 1994: 16–19, v. Beyme 1976: 31–37 und Lijphart 1975.

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  43. Auf den Punkt läßt sich dies mittels der unten eingeführte Unterscheidung von Primär- und Sekundärvergleich bringen.

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  44. Unter pädagogischer Reduktion’ versteht man die für Darstellungszwecke bewusst (und dabei ganz redlich) vorgenommene Vereinfachung komplexer Sachverhalte auf ein solches Maß an klarer Darstellung, dass der ,Kern’ des Dargestellten auch solchen Personen verständlich werden mag, die sich mit der ganzen Materie noch nie oder kaum befasst haben. Zum für dieses Ziel zu entrichtenden Preis gehören Vergröberungen und perspektivenverengende Auslassungen.

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  45. Anders, wenn auf den ersten Blick auch ähnlich, liegt der Fall, wenn man sich im Forschungsdiskurs aus heuristischen Gründen an die Suche nach homologen oder analogen Ähnlichkeiten macht. Hierzu siehe oben 2.2.4.

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Patzelt, W.J. (2005). Wissenschaftstheoretische Grundlagen sozialwissenschaftlichen Vergleichens. In: Kropp, S., Minkenberg, M. (eds) Vergleichen in der Politikwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80441-9_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80441-9_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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