Zusammenfassung
Sprachstrategien dienen in der Politik primär dazu, die Zustimmung der für den politischen Erfolg relevanten Adressaten zu erlangen. Mit ihrer Hilfe sollen die Adressaten erstens überzeugt werden, dass der Kommunikator ihren Präferenzen näher steht und eher in der Lage ist, die politischen Probleme zu meistern als die politische Konkurrenz, und zweitens, dass die Äußerungen des Kommunikators glaubwürdig, relevant, informativ und klar sind — zumindest mehr als die Äußerungen der Konkurrenten. Unter den Bedingungen politischer Konkurrenz ist der Erfolg politischer Kommunikation nicht zuletzt davon abhängig, wer über die leistungsfähigeren sprachlichen Ressourcen verfügt; daraus resultieren Sprachstrategien mit dem Zweck, die eigenen sprachlichen Ressourcen zu stärken und die der Konkurrenz zu schwächen. Vor diesem Hintergrund lassen sich drei Haupttypen von Sprachstrategien unterscheiden:
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1.
Basisstrategien: Sie dienen der Orientierung an den Präferenzen relevanter Adressatengruppen, der Aufwertung eigener und/oder der Abwertung konkurrierender Positionen und der Abstimmung auf die massenmedialen Gegebenheiten.
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2.
Kaschierstrategien: Sie dienen dazu, Verstöße gegen die Präferenzen relevanter Adressatengruppen und/oder gegen die kommunikationsethischen Normen der Informativität, der Wahrheit, der Relevanz und der Klarheit vor den Adressaten möglichst zu verbergen (vgl. Grice 1979: 248ff.).
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3.
Konkurrenzstrategien: Sie dienen der Stärkung eigener und der Beeinträchtigung gegnerischer Sprachressourcen.
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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Klein, J. (1998). Politische Kommunikation als Sprachstrategie. In: Jarren, O., Sarcinelli, U., Saxer, U. (eds) Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80348-1_27
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