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Zusammenfassung

Kurz nach Andreas Engels Tod starb auch seine Schwiegermutter Ursula Coler, geborene Teichmann, im Alter von fünfzig Jahren am 14.10.1598 in Berlin. Engels Gattin, Sabina Engel, geborene Coler, überlebte ihn und die Pest 1598. Nach den geltenden Regeln konnten Pfarrwitwen ein halbes Jahr in der Pfarre ihres verstorbenen Mannes bleiben. Wenn die Witwe noch im heiratsfähigen Alter war, musste der Amtsnachfolger sie ehelichen. Sabina war beim Tode ihres Mannes erst etwa 27 Jahre alt und Mutter eines Kindes. Der Nachfolger im Pfarramt zu Strausberg wurde Sebastian Friedrich von 1598 bis 1607. Er wollte oder konnte jedoch Sabina weder heiraten noch ihr das Gnadenjahr gönnen. Deshalb wandte sich ihr Vater Jacob Coler, Propst zu Berlin, beschwerdeführend an das zuständige Konsistorium. Dieses entschied am 2. August 1599 zwar zugunsten der Witwe, eine Heirat kam trotzdem nicht zustande. Denn bereits im Mai 1599 hatte sich Jacob Coler für seine verwitwete Tochter, die „als M. Engels Weib als eine betrübte Wittib samt ihrem kleinen unerzogenen Kinde ins Elend verschickt worden“ war, eingesetzt. So bat er den Kurfürsten in Briefen, seiner Tochter neuen Ehemann Jodocus Chrysostomus, ehemaliger Pfarrer und Superintendent der Festung zu Raab in Ungarn und österreichischer Feldprediger, auf die nächste freie Pfarre zu bestellen oder aber ihm die freie Pfarre in Dramburg zu verleihen. Diese Bitte wurde nicht erhört, weil Dramburg (heute Drawsko Pomorskie) der Ballei Brandenburg des Johanniterordens angehörte und der Kurfürst nur begrenzten Einfluss auf die kirchliche Stellenbesetzung hatte. Und auch diese Eheschließung wurde damit nicht vollzogen. Sabina Engel lebte wahrscheinlich auch 1601 noch in Strausberg. Denn aus dem Strausberger Protokollbuch (Kinderbuch) ging hervor, dass der Strausberger Diakon Jeronimus Schonkopf in dem genannten Jahr dem Bevollmächtigten der Witwe von Engel, Michel Wolffen, fünfzig Gulden als Darlehen auf deren Besitz lieh.

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Reimann, M. (2022). Die Familie nach dem Tod. In: Leben und Wirken des Historiografen Andreas Engel. Frank & Timme, Berlin. https://doi.org/10.57088/978-3-7329-9094-8_38

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