Opfer häuslicher Gewalt werden in Gesundheitseinrichtungen nur unzureichend als solche erkannt. Folglich sind Schutzsuchende erneuter, potenzieller Gefahr ausgesetzt. Im §8e des KAKuG ist festgelegt, dass Krankenanstalten eine Kinder- und Opferschutzgruppe (in der Folge als Gewaltschutzgruppe bezeichnet) einzurichten haben. Über 1,8 Millionen Österreicher, das sind zwanzig Prozent der Bevölkerung, berichten über Gewalterfahrungen innerhalb der Familie1 . Dabei ist die Eskalation einer Gewaltbeziehung kein Einzelereignis. Im Schnitt suchen Betroffene fünfmal eine Gesundheitseinrichtung auf, ehe der Gewalthintergrund anamnestisch erfasst wird2.
Literatur
Kapella, O., Baierl, A., Rille-Pfeiffer, C., Geserik, C., Schmidt, E. M., Schröttle, M., & Österreichisches Institut für Familienforschung (Hsgb.). (2011). DeGewalt in der Familie und im nahen sozialen Umfeld. Österreichische Prävalenzstudie zur Gewalt an Männern und Frauen. Gewaltinfo Bundeskanzleramt. https://www.gewaltinfo.at/uploads/pdf/bmwfj_gewaltpraevalenz-2011.pdf
Hegarty, K., Valpied, J., Taft, A., Brown, S. J., Gold, L., Gunn, J., & O'Doherty, L. (2020). Two-year follow up of a cluster randomised controlled trial for women experiencing intimate partner violence: effect of screening and family doctor-delivered counselling on quality of life, mental and physical health and abuse exposure. BMJ open, 10(12), e034295. https://doi.org/10.1136/bmjopen-2019-034295
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Zormann, E.W., Stecher, B. Gewaltschutzgruppe. Qualitas 21, 4–7 (2022). https://doi.org/10.1007/s43831-022-0085-8
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