Zusammenfassung
Im Jahr 2014 wurde eine große Anzahl an Fälschungen von Arzneimitteln italienischen Ursprungs bekannt. Der Umfang der Fälschungen, der Umstand, dass die Mehrzahl dieser Fälschungen auf Diebstähle von Arzneimitteln in Italien durch kriminelle Organisationen zurückzuführen waren, und die Notwendigkeit von Maßnahmen durch Bundesoberbehörden und Landesbehörden erforderten einen intensiven Informationsaustausch und einen Abstimmungsprozess. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe wurde gebildet, um den Informationsfluss zwischen allen Beteiligten zu optimieren und erforderliche Maßnahmen bestmöglich zu koordinieren.
Ein Ergebnis war die Erarbeitung eines Ablaufschemas von zu ergreifenden Maßnahmen und weiterzuleitenden Informationen. Dieses Schema deckt insbesondere auch Situationen ab, in denen eine eindeutige rechtliche Zuständigkeit nicht gegeben ist, und wird in Arbeitsabläufen der Behörden inzwischen berücksichtigt. Zudem wurde eine Datenbank etabliert, in der alle in Deutschland ansässigen Arzneimittelgroßhändler mit einer gültigen Großhandelserlaubnis öffentlich zugänglich sind. Als präventive Maßnahme werden Informationen über bekannt gewordene Diebstähle an die Parallelhändler und ihre Verbände weitergeleitet. Dies soll verhindern, dass entsprechende Ware in Deutschland auf den Markt kommt.
Abstract
In 2014, a large number of falsified medicines of Italian origin had come to light. Because of the extent of the falsification, the situation that most of these falsified medicines had been traced back to thefts in Italy by criminal networks, and the necessity of actions by national and local authorities, an intensified exchange of information was essential, in addition to a process of coordination. A task force for falsified medicines was established to optimize the flow of information among all parties involved and to coordinate the necessary measures.
One result was the implementation of a procedure for optimizing the exchange of information and for harmonisation of required measures on falsified medicines. In particular, this procedure covers situations in which there is no clear legal responsibility, and is now considered as part of the work of the authorities. In addition, a database has been established in which all pharmaceutical wholesalers located in Germany with a valid wholesale license are publicly accessible. As a preventive measure, information about known thefts will be forwarded to parallel traders and their associations. This is to avoid these products coming onto the market in Germany.
Literatur
Pressemitteilungen PEI: http://www.pei.de/DE/arzneimittelsicherheit-vigilanz/archiv-sicherheitsinformationen/arzneimittel-faelschungen/illegale-arzneimittel-uebersicht-inhalt.html
Arzneimittelgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 12. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3394), das zuletzt durch Artikel 1 und Artikel 2 des Vierten Gesetzes vom 20. Dez. 2016 geändert worden ist.
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DELEGIERTE VERORDNUNG (EU) 2016/161 DER KOMMISSION vom 2. Oktober 2015 zur Ergänzung der Richtlinie 2001/83/EG des Europäischen Parlaments und des Rates durch die Festlegung genauer Bestimmungen über die Sicherheitsmerkmale auf der Verpackung von Humanarzneimitteln
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G. Weber gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
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Weber, G. Bund-Länder-Arbeitsgruppe Arzneimittelfälschungen. Bundesgesundheitsbl 60, 1240–1244 (2017). https://doi.org/10.1007/s00103-017-2626-6
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00103-017-2626-6