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Johann Gottfried Herder: Shakespeare, — ein Vergleich der alten und der modernen Tragödie

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Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Affinitäten zwischen Herder und Shakespeare erklären sich vor dem Hintergrund einer esoterisch-hermetischen Tradition, die nach ihrem Aufblühen in der Renaissance in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder erscheint und die europäische Geistigkeit prägt. Anhand eines philosophischen Textes von Herder wird dargelegt, daß Herder in der Tat von dieser Tradition beeinflußt wurde, wie übrigens Goethe (R.C. Zimmermann) und Schiller (G. Rohrmoser) auch.

Abstract

The affinities between Herder and Shakespeare are to be understood against the common background of an esoteric hermetic tradition which after its flowering in the Renaissance reappeared in the second half of the eighteenth century and made its imprint on the European mind. The analysis of one of Herders philosophical texts will prove that Herder was influenced by this tradition, as was Goethe (R.G. Zimmermann) as well as Schiller (G. Rohrmoser).

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Literature

  1. Rolf Christian Zimmermann, Das Weltbild des jungen Goethe (1969), Bd. I, besonders die Einleitung und das Kapitel 2B: “Die vernünftige Hermetik des religiösen Eklektizismus.” Im folgenden zitiert als WjG.

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  2. Gero von Wilpert, Sachwörterbuch der Literatur (1969), S. 797. Im folgenden zitiert als von Wilpert.

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  3. André Lagarde, Laurent Michard, Le dix-septième siècle (1970), S. 96. Im folgenden zitiert als Lagarde-Michard. Es sei hier gestattet, ein Zitat aus einem für die höheren französischen Lehranstalten vorgesehenen Schulbuch zu verwenden, handelt es sich doch um einen von der Forschung allgemein anerkannten Zug der französischen Tragödie, der sogar Eingang in die Schulbücher gefunden hat. Dieselbe Feststellung der Abstraktheit eines verinnerlichten und vergeistigten Worttheaters trifft auch Peter André Bloch, Schiller und die klassische französische Tragödie (1968), auf zahlreichen französischen Beiträgen fußend. Im folgenden zitiert als Bloch. Die Bemerkung, das französische Theater habe die Natur verinnerlicht, ja in ein abstraktes Dekor verwandelt, findet sich auch bei Jean Ehrard, L’idée de nature en France à l’aube des lumières (1970), S. 15. Im folgenden zitiert als Ehrard.

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  4. In Herder, Goethe, Frisi, Moser, Von Deutscher Art und Kunst, hrsg. Hans Dieter Irmscher, Reclam, 7497 (1981), S. 183ff. im folgenden zitiert als Irmscher.

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  5. Bénichou läßt allerdings dieses transzendente Element, das im Märtyrerdrama Po-lyeucte besonders deutlich hervortritt, ganz außer acht, jenes Element, das wir rationale Mystik nennen und damit bezeichnen möchten, daß Gott sich in der Vernunft zu erkennen gibt, ähnlich dem “credo ut intelligam” des Heiligen Anselm von Canterbury. Diese rationale Mystik umhellt die Größe und Autonomie des sich selbst besiegenden und glorifizierenden Helden Corneilles. Mystische Neigungen erklären es wohl auch, daß Corneille 1656 als ein Werk der Devotion Thomas à Kempis’ Imitatio Christi, das Lieblingsbuch des Heiligen Ignatius von Loyola, ins Französische übertrug. Wenn Bénichou auch nicht die Eigenschaft des miles christianus am Helden Corneilles hervorhebt, so erwähnt er doch die Frömmigkeit des Dichters, die, mag sein Andenken noch so undeutlich sein, dennoch unter den wenigen erhaltenen Zügen seines Wesens auf uns gekommen ist.–über Corneille informieren auch: Antoine Adam, Histoire de la Littérature Française au XVII siècle (1948–54) und L. Herland, Corneille par lui-m®me (1954).

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  6. Jean Paris, Shakespeare par lui-m®me (1971), S. 93f. Im folgenden zitiert als Paris.

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Belhalfaoui, B. Johann Gottfried Herder: Shakespeare, — ein Vergleich der alten und der modernen Tragödie. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 61, 89–124 (1987). https://doi.org/10.1007/BF03375882

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