Ernährung des Kindes

Zusammenfassung

Während der Schwangerschaft erfolgt die Ernährung der Frucht durch Vermittlung der Placenta von der Mutter aus. Die Mutter nimmt die Nahrungsstoffe auf, verarbeitet sie und ernährt mit ihrem Herzblut das Kind. Nach der Geburt hört die Möglichkeit dieser Ernährung durch die Mutter auf, dafür aber hat die Natur vorgesehen, daß die Mutter dem Säugling weiter einen aus der Nahrung bereiteten Extrakt, also gewissermaßen gebleichtes Blut durch die Brust als Muttermilch zuführe. Das deutet in unverkennbarer Weise darauf hin, daß das Kind von Natur aus darauf angewiesen ist, durch Vermittlung des mütterlichen Organismus alle die verschiedenen, seinen besonderen Bedürfnissen angepaßten, notwendigen Nahrungsstoffe aufzunehmen. Das Eiweiß in der Frauenmilch ist z. B. nicht mehr artfremdes, pflanzliches oder tierisches, sondern bereits menschliches Eiweiß. Die Frauenmilch ist für den Säugling eine vollständige, wohläquilibrierte, allen Bedürfnissen des Wachstums, der Entwicklung, der Verdauung angepaßte Nahrung, welche zudem in rohem, gewissermaßen lebendigem und gleichwohl nicht durch Keime verunreinigtem Zustand direkt von der Brust in den Mund des Kindes fließt. Sehr wichtig ist ferner, daß die Frauenmilch bei normalen Ernährungsverhältnissen der Frau alle Vitamine enthält, die der Säugling braucht, ferner gewisse, z. B. auch fettspaltende Fermente, Abwehrstoffe und andere noch unbekannte Substanzen.