Zusammenfassung
Die Firma Heinkel war die erste deutsche Firma, die aus eigener Initiative, aufbauend auf Gedanken und Vorschlägen von Ohains, die Entwicklung von Strahltriebwerken bereits im Jahre 1936 aufnahm. von Ohain baute zunächst ein Versuchstriebwerk, das Modell He S 1, das mit einem Radialverdichter, einer Brennkammer und einer einstufigen Radialturbine ausgerüstet war. Es lief im März 1937 zum erstenmal auf dem Prüfstand und erzeugte einen Schub von 249 kp im Stand. Das erste für Flugversuche entwickelte Triebwerk He S 3 wurde 1938 auf den Prüfstand gebracht, entsprach jedoch nicht den Anforderungen. Es wurde zu dem Modell He S 3-B umkonstruiert, das einen Standschub von 498 kp abgab und am 27. B. 1939 als erstes Strahltriebwerk der Welt in einer He 178 ohne zusätzliche Antriebe flog. (Erster Strahltriebwerksflug in England am 14. 5. 1941 mit einer Gloster E. 28/39, die mit einem Whittle-Triebwerk W.1 ausgerüstet war. Erster Strahltriebwerksflug in Amerika am 1. 10. 1942 in einer Bell P-59A mit einem Triebwerk vom Whittle-Typ (GE-I-A) der Firma General Electric.) Ein weiterentwickeltes Modell des Triebwerkes He S 3-B erzeugte einen Schub von 589 kp und erhielt die Bezeichnung He S 6. Es wurde in einer He 178 geflogen. Nachdem gegen Ende 1939 die Forschungsarbeiten vom Reichsluftfahrtministerium unterstützt wurden, konzentrierte man sich auf die Entwicklung des Radialverdichtertriebwerkes He S 8 und der Axialverdichtertriebwerke He S 30 und He S 40. Das Modell He S 8 war eine Weiterentwicklung des He S 3, hatte jedoch einen kleineren Durchmesser und erzeugte einen Schub von 598 kp. Die Axialverdichtertriebwerke He S 30 und He S 40 waren von M. A. Müller, bevor er zu Heinkel kam, bei Junkers entworfen worden [12]. Das Radialverdichtermodell wurde unter der Bezeichnung 109–001 weiterentwickelt, die Axialverdichtertriebwerke unter der Bezeichnung 109–006. Im September 1942 wurden die Arbeiten an den Radialverdichtertriebwerken eingestellt, da die axialen Baumuster wesentlich günstigere Ergebnisse lieferten. Im Frühjahr 1942 hatte ein Modell 109–006 zum erstenmal auf dem Prüfstand gelaufen, Ende des Jahres erzeugte es bereits einen Schub von nahezu 860 kp bei einem Triebwerksgewicht von nur 388 kg. Jedoch wurde die Entwicklung dieses Triebwerkes zugunsten eines neuen Modelles, des He S 11 (109–011) gestoppt. Auch eine PTL-Ausführung dieses Modelles war geplant worden, sie wurde im Frühjahr 1943 von Daimler Benz übernommen [12].
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© 1963 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Leist, K., Wiening, H.G. (1963). Heinkel. In: Enzyklopädische Abhandlung über ausgeführte Strahltriebwerke. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1128. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-07201-0_17
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