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Fall 23

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Die Schuldrechtsklausur I

Part of the book series: Tutorium Jura ((TUTORIUM))

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Zusammenfassung

G betreibt in Düsseldorf einen Großhandel für Schützenbedarf. Bereits 2011 hatte er für 4000 € einen Stickautomaten erworben, den er vorrangig dazu einsetzt, die Logos der örtlichen Schützenzüge u. a. auf Krawatten zu sticken. G hatte sich für den Stickautomaten Modell „Stickfix Pro“ entschieden, da dieser auch mittels Computer angesteuert werden kann. Da die vom Hersteller seinerzeit angebotene Steuerungssoftware aber noch sehr teuer war, hatte sich G entschlossen, das Gerät zunächst im stand-alone-Betrieb und damit unabhängig vom Computer einzusetzen. Infolge der ständig steigenden Nachfrage nach bestickten Schützen-Krawatten entschließt sich G im März 2014, den Stickautomaten für die Steuerung mittels Computer aufzurüsten. G beauftragt daher am 15.3.2014 den EDV-Fachmann E mit der Erstellung eines Steuerungsprogramms für den Stickautomaten. E programmiert dem G für 800 € ein auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnittenes Programm. Am 4.4.2014 installiert E die Software auf dem Computer des G und nimmt auch eine Einweisung in das Programm vor. G ist von den vielfältigen Möglichkeiten des Steuerungsprogramms beeindruckt und unterzeichnet nach der Einweisung eine von E als „Abnahmeprotokoll“ überschriebene Erklärung, in der er den Erhalt der Software bestätigt. Am 8.4.2014 setzt G den mittels Computer gesteuerten Stickautomaten erstmals ein, um für den Schützenzug „De Nussknacker“ dessen Logo auf 20 Krawatten zu übertragen. Bereits beim Besticken der ersten Krawatte muss G aber feststellen, dass infolge eines Programmierfehlers des E das Logo von der Datei-Vorlage nicht maßstabsgerecht auf die Krawatten übertragen wird. Um den Auftrag des Schützenzuges noch fristgerecht vor dem örtlichen Schützenfest am kommenden Wochenende ausführen zu können, lässt G die Krawatten noch am gleichen Tag manuell besticken, wodurch ihm Mehrkosten von 200 € entstehen. Diese verlangt er von E ersetzt.

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Notes

  1. 1.

    Bamberger/Roth/Voit § 631 Rn. 13; MünchKomm/Busche § 631 Rn. 254; Palandt/Sprau Einf v § 631 Rn. 22.

  2. 2.

    MünchKomm/Busche § 631 Rn. 254; Staudinger/Peters/Jacoby (2013) Vor § 631 Rn. 79; Hoeren/Spittka MMR 2009, 583, 584.

  3. 3.

    OLG München NJW-RR 2010, 789, 790; MünchKomm/Busche § 631 Rn. 254; Bamberger/Roth/Voit § 651 Rn. 4; Hoeren/Spittka MMR 2009, 583, 584; offenlassend Palandt/Sprau Einf v § 631 Rn. 22.

    <Superscript>4</Superscript>Aus der Entscheidung BGHZ 182, 140 wird teilweise gefolgert, dass auch auf Verträge über die Lieferung verkörperter Individualsoftware über § 651 S. 1 BGB Kaufrecht anwendbar sei ( Taeger NJW 2010, 25, 28 f.). Für die Anwendung von § 651 BGB auch Kotthoff K&R 2002, 105. In BGHZ 184, 345 Rn. 21 = NJW 2010, 1449 lässt der BGH die Frage offen; die Passage, ein obiter dictum, spricht aber dafür, dass im Grundsatz Werkvertragsrecht anwendbar ist, vgl. Fritzemeyer NJW 2011, 2918, 2920, 2922

  4. 4.

    Palandt/Sprau § 633 Rn. 12; zum früheren Recht OLG Köln NJW-RR 1999, 51, 52; OLG Köln NJW 1996, 1067, 1068.

  5. 5.

    RGZ 110, 404, 406 f.; BGHZ 48, 257, 262; BGHZ 50, 160, 162; BGH NJW 1996, 1749; Erman/Schwenker § 640 Rn. 4; MünchKomm/Busche § 640 Rn. 2; Soergel/Teichmann § 640 Rn. 6.

  6. 6.

    BGHZ 102, 135, 141; NK/Roth Vor §§ 631 ff. Rn. 35; Bamberger/Roth/Voit § 631 Rn. 13.

  7. 7.

    BGH NJW 2007, 2394 Rn. 15 m. w. N.

  8. 8.

    Bei unverkörperter, insbes. aus dem Internet heruntergeladener Software wäre hingegen ein Rechtskauf i. S. v. § 453 BGB anzunehmen (auf den dann gleichfalls Kaufrecht Anwendung findet); streitig; vgl. zum Problem Staudinger/Beckmann (2014) § 453 Rn. 57 a. E.; Palandt/Weidenkaff § 453 Rn. 8.

  9. 9.

    Vgl. zu diesem erforderlichen inneren Zusammenhang zwischen übertragener Aufgabe und schuldhafter Gehilfenhandlung RGZ 61, 341, 343 f.; BGHZ 23, 319, 321; BGH NJW 1997, 1233, 1234 f.; BGH NJW 2001, 3190, 3191.

  10. 10.

    Vgl. zu diesem Erfordernis bereits oben Rn. 8 f.

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Balzer, P., Kröll, S., Scholl, B. (2015). Fall 23. In: Die Schuldrechtsklausur I. Tutorium Jura. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-45662-0_23

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-45661-3

  • Online ISBN: 978-3-662-45662-0

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