Demokratie und Erziehung: John Dewey

Zusammenfassung

Der Pragmatismus, also jener von Charles Sanders um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in den USA begründete, von William James, George Herbert Mead, Jane Addams und John Dewey entfaltete Philosophie scheint zumal für die Erziehungswissenschaft unwiderstehlich zu sein. Mit seiner metaphysikkritischen, der modernen Naturwissenschaft und ihrem experimentellem Ethos ebenso wie der gegenüber der Demokratie aufgeschlossenen Haltung und der auf beidem begründeten „progressive education“, die – im Unterschied zur deutschen, zur bildungsbürgerlichen Tradition – eine demokratische und nicht geistesaristokratisch-elitäre Reformpädagogik ermöglicht, zieht er all jene an, die nach dem Niedergang der großen Erzählungen von Philosophie und Politik – namentlich nach dem Ende des Marxismus als einer politischen Kraft – gleichwohl am Programm einer menschenfreundlichen, mindestens an sozialem Fortschritt orientierten Praxis interessiert sind.

Dieser Beitrag ist ein überarbeitetes Kapitel aus meinem 2018 publizierten Buch „Demokratie und Bildung“.