Zusammenfassung
Mit der zunehmenden Digitalisierung und Mediatisierung verändern sich nachhaltig alle Lebensbereiche. Technologie und Individuum bzw. Gesellschaft stehen sich dabei nicht polar gegenüber, sondern sind wechselseitig aufeinander bezogen und miteinander verwoben. Kommunikations- und medienwissenschaftliche, bildungstheoretische und informatische Reflexionen dieser Verhältnisse machen auf verschiedene Fragestellungen und Aspekte aufmerksam, die im Rahmen medienpädagogischer Aktivitäten in schulischen Kontexten Gegenstand der Auseinandersetzung sein sollten. Diese Fragestellungen machen deutlich, dass Orientierung, Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit in der digitalen Welt mit besonderen Anforderungen verbunden sind. Diese werden im vorliegenden Beitrag exemplarisch aufgezeigt und in einem konzeptionellen Rahmen zur schulischen Medienbildung zusammengeführt.
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Notes
- 1.
Vgl. den englischsprachigen Titel „conditions of culture“ seines deutschsprachigen Bandes „Kultur der Digitalität“.
- 2.
Während bei klassischen Algorithmen die Lösung eines Problems schon bekannt ist (z. B. ein Algorithmus zur Berechnung der kürzesten Entfernung zwischen zwei Punkten in einem Wegenetz), werden Lernalgorithmen mit Beispielen für eine Problemlösung trainiert. So kann beispielsweise ein Lernalgorithmus anhand von Katzen- und Hundebildern darauf trainiert werden, Hunde von Katzen zu unterscheiden. Der Algorithmus lernt aus Erfahrung.
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Herzig, B. (2023). Digitalität, Mediatisierung und Bildung – Megatrends aus medienpädagogischer Perspektive. In: Aßmann, S., Ricken, N. (eds) Bildung und Digitalität. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30766-0_5
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