Zusammenfassung
Das Schauspiel „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza handelt von zwei scheinbar kultivierten Ehepaaren, die sich aufgrund einer Prügelei ihrer Söhne treffen, um die versicherungstechnischen Angelegenheiten zu klären und das Geschehene vernünftig aufzuarbeiten. Dieses Unterfangen scheitert allerdings kläglich. Während hemmungslose Streitereien nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der Ehepaare ausbrechen, gerät die kultivierte Fassade beider Parteien immer mehr ins Wanken. Schließlich schafft es keiner den „Gott des Gemetzels“ zu unterdrücken und die Situation eskaliert. Anhand dieser Eskalation zwischen den Protagonisten wird die Kluft des zwischen dem Rechtesystems unserer Gesellschaft, dem wir uns alle gezwungenermaßen fügen, und dem Wunsch, unseren Trieben und Urinstinkten, wie Wut, Ärger und Zorn freien Lauf zu lassen, illustriert. Demnach ist der „Gott des Gemetzels“ allgegenwärtig und durchdringt auch die zivilisiertesten und kultiviertesten Gesellschaften und zwingt diese, ihre wahren Gesichter zu offenbaren.
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Literatur
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Balk, J., Inan, A., Senneke, M. (2016). Yasmina Reza: Der Gott des Gemetzels. In: Juchler, I., Lechner-Amante, A. (eds) Politische Bildung im Theater. Politische Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09978-7_11
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