Zusammenfassung
Der Artikel rekonstruiert die Diskussionen zur Thematik „Reformpädagogik und Nationalsozialismus“, die in der deutschen pädagogischen Geschichtsschreibung seit 1945 geführt wurden. Stand in der pädagogischen Geschichtsschreibung der Bundesrepublik nach 1945 zunächst die Überzeugung in Granit gemeißelt, mit der politischen Machteinsetzung der Nationalsozialisten habe die „pädagogische Bewegung“ ihr Ende gefunden, so wird man heute vor dem Hintergrund der neueren Forschungsergebnisse vom „Ende der Eindeutigkeit“ sprechen müssen. Im Fokus stehen dabei reformpädagogische Schulversuche nach 1933 wie die Jena-Plan-Schulen, jüdische Schulen in der NS-Diktatur und Schulen im Exil, die von reformpädagogischen Emigranten gegründet wurden.
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Dudek, P. (2018). Reformpädagogik und Nationalsozialismus. In: Barz, H. (eds) Handbuch Bildungsreform und Reformpädagogik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07491-3_5
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