Zusammenfassung
Nach Kirchgeorg/Springer/Brühe (2009, S. VII) „besteht eine eklatante Lücke zwischen der Bedeutung der Live Communication in der Wirtschaftspraxis und dem Professionalisierungsgrad ihrer Planungen, Umsetzung und Kontrolle.“ Folglich ist eine Professionalisierung in der Live-Kommunikation notwendig und zukunftsführend. Es gilt, sich mit dem Managementprozess der Live-Kommunikation auseinanderzusetzen, d. h. systematisch zu planen, umzusetzen und zu kontrollieren, einschließlich der Zielgruppenanalyse.
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Notes
- 1.
Hierunter wird die Intensität des Zusammenhalts bzw. das Ausmaß der Zuneigung innerhalb der Gruppe verstanden. Die gegenseitige Attraktion der Gruppenmitglieder, das Interesse an der Gruppe und ihren Aktivitäten, bzw. Aufgaben selbst, sowie die Ähnlichkeit von Interessen und Einstellungen, die Kommunikation innerhalb der Gruppe und letztlich die Erwartung der individuellen Bedürfnisbefriedigung (bzw. Zielerreichung) stellen die Kohäsions-Ursachen dar. Die Gruppenkohäsion beruht zudem auf unterschiedlichen Faktoren, die die Bindung an die Gruppe erhöhen. Dies sind v. a. äußere Bedrohungen, die die Existenz der gesamten Gruppe infrage stellen, aber auch Erfolge, die die Gruppe in der Vergangenheit erreicht hat, die Entstehung einer befriedigenden Rollenverteilung, ein hohes Ausmaß an gemeinsam verbrachter Zeit und die Schwierigkeit oder Hürde, überhaupt Mitglied einer Gruppe zu werden (vgl. Bierhoff 2000, S. 342).
- 2.
Diese geht zurück auf die Forschung Festingers (1954). Ihm zufolge besteht in jedem Individuum die „Tendenz zum sozialen Vergleich hinsichtlich der eigenen Meinung und Urteile über die eigenen Fähigkeiten" (Crott 1979, S. 80f.).
- 3.
Dabei treten besonders solche Gruppenmitglieder hervor, die ähnliche Positionen vertreten. Gegenargumente werden kaum genannt. In diesem Kontext wird der negative Aspekt konformen Verhaltens in Bezug auf die Gruppennormen deutlich. Ängstliche Mitglieder trauen sich nicht, ihre Argumente für die Gegenposition vorzubringen, da diese als nicht wünschenswert gesehen werden und ihre Akzeptanz innerhalb der Gruppe gefährden könnten.
- 4.
Zur Darlegung dieser Entwicklung vgl. Kirchgeorg et al. 2010.
- 5.
Mögliche Interaktionsarten sind Shows, Infotainment, Wettbewerbe oder interaktive Produktpräsentationen (vgl. Kirchgeorg/Springer/Brühe 2009, S. 145).
- 6.
Dies ist eine Möglichkeit, Gruppen zu differenzieren. Crott (1979, S. 126f.) stellt hierzu weitere Begriffs-bestimmungen gegenüber.
- 7.
Eine mehrfache Zugehörigkeit des Individuums zu engeren Bezugsgruppen soll zur Vereinfachung aus der Betrachtung ausgeschlossen werden.
- 8.
Die Inszenierung „Stern für Kids" von der Mercedes-Benz AG in den 1990er Jahren plante die engere Bezugs-gruppe beispielsweise ganz bewusst ein: „Fast 100.000 Besucher (Eltern hatten nur Zugang in Begleitung ihrer Kinder!) zählte man in der Mitmachausstellung für Kinder - einer Zielgruppe, die der Marke bislang eher skeptisch gegenüberstand, die aber [...] den Autokauf in der Familie mit beeinflusst [...]" (Nickel 2007, S. 179)
- 9.
Bette/Schimank (2000, S. 315) erläutern dieses anhand von Sportevents. Die Zuschauer beobachten nicht nur den Wettkampf oder die Athleten, sondern auch die Reaktionen der anderen Zuschauer, so beispielsweise die gemeinsame Freude bei einem Tor oder die Aggressionen bei einem Foul. „Man erfahrt als Sportzuschauer unmittelbar, dass man mit vielen anderen gemeinsam leidet oder sich freut, und dass man dieselben Helden verehrt." (Bette/Schimank 2000, S. 315) Durch das kollektive Gesamterlebnis steigt die Bereitschaft, gruppen-spezifischen Normen zu folgen. Die Gruppenpolarisation wird somit begünstigt bzw. gestärkt.
- 10.
Dieses Hochschaukeln beschreiben auch Bette/Schimank (2000, S. 313) anhand von Sportevents. Hierzu geben sie des Weiteren das Beispiel von Rock- oder Technokonzerten, welche ein ungehemmtes affektives Sich-Ausleben erlauben. Während es bei Events vornehmlich um positive Emotionen gehe, würde bei Sport auch Raum für Aggression geschaffen.
- 11.
So kommentierte Petri (2007, S. 288) das Universum Science Center Bremen mit den Worten: „Durch den Austausch mit anderen Besuchern über das gerade Erfahrene wird der Sinn einer Marke eher erkannt. Durch das direkte Gespräch mit anderen am Ort des Erlebten wird das neu erworbene Vertrauen in die Marke und deren Produkt beim Kunden nachhaltig gefestigt."
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Wolf, A., Jackson, U., Gengelazky, F. (2013). Die Effekte der Gruppenpolarisation und ihre Bedeutung für die Live-Kommunikation. In: Zanger, C. (eds) Events und Sport. Markenkommunikation und Beziehungsmarketing. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-03681-2_6
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