Zusammenfassung
Der Fokus dieser diskursanalytischen Arbeit lag auf den politischen, sozialen und symbolischen Vermittlungsprozessen, die dafür sorgen, dass Wasserknappheit in Israel und Palästina als konfliktiv wahrgenommen wird. Den theoretischen Zugang bildete einerseits ein diskursives, konstruktivistisches Konfliktverständnis, andererseits die securitization theory von Buzan et al. sowie diskurstheoretische Überlegungen. Ausgangspunkt der Analyse war die grundsätzliche Annahme, dass Konflikte immer diskursiv sind und aktiv konstruiert werden; Äußerungen wurden dabei als Manifestationen routinisierter Denkprozesse verstanden, die das individuelle Selbstbild ebenso beeinflussen wie die Vorstellung, die eine Gesellschaft zu einem bestimmten Zeitpunkt von sich hat. Daraus folgt, dass die Bearbeitung von Konflikten die Aufdeckung, Analyse und Transformation vorhandener konfliktiver Diskursstrukturen, also verinnerlichter Denk- und Sprechmuster, erfordert. Zur Operationalisierung des theoretischen Rahmens diente die Kritische Diskursanalyse nach Jäger, mit deren Hilfe konfliktive und kooperative Diskursstrukturen wie Ver- und Entsicherheitlichungen sowie Inund Exklusionen aufgedeckt werden konnten. Diese Diskursstrukturen erzeugen Felder der Sag- und Unsagbarkeit und limitieren so Politikoptionen: Sie geben vor, welche politischen Entscheidungen umsetzbar sind und sind deshalb für Versuche der Konfliktlösung von zentraler Bedeutung.
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© 2010 VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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Fröhlich, C. (2010). Der israelisch-palästinensische Wasserdiskurs – Indikator für Konflikt oder Kooperation?. In: Der israelischpalästinensische Wasserkonflikt. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92450-2_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-17631-4
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