Auszug
Die Geschichtsschreibung der Pädagogik lokalisiert im Zeitalter der Aufklärung und ihren Folgen in der Regel den eigentlichen Beginn eines modernen Bildungswesens. Die geistigen Grundlagen sieht sie in der Begründung und später auch Institutionalisierung des „freien Denkens“ jenseits autoritativer Vorgaben, in der Möglichkeit, den Menschen durch Erziehung und Erfahrung zu „perfektionieren“ und in der Hinführung des Menschen zu eigenständigem Denken und selbstverantwortlichem Handeln. Diese Zeit wird damit als eine der großen Sattelzeiten in der Geschichte der okzidentalen Bildungssysteme ausgezeichnet (s. für einen hervorragenden Überblick Oelkers, 2004). Dies gilt besonders für das hier formulierte normative Programm der Heranbildung von Menschenkindern zu ihrer je eigenen Vollkommenheit. Es trifft weniger für die Realisierung dieses normativen Anspruches zu, der sich vor allem in vereinzelten Schulgründungen niederschlug und noch zu keiner umfassenden und flächendeckenden Organisation eines Bildungswesens führte und führen konnte. Dennoch: Wie bei anderen historischen Epochen müssen wir auch hier wieder zuerst nach der Sprengkrafl theoretischer Weltinterpretationen fragen.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Das Zeitalter der Aufklärung: „Die große Aspiration“9. In: Geschichte des Bildungswesens. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90047-6_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90047-6_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14733-8
Online ISBN: 978-3-531-90047-6
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