Zusammenfassung
Obwohl Christoph Hein behauptet, ein Dramatiker zu sein, der als „Fingerübung“ gelegentlich Prosa verfasse, ist es gerade diese Prosa, die ihn international bekannt gemacht hat. Seit dem überraschenden Erfolg seiner Novelle Der fremde Freund zählt er zu den wichtigsten zeitgenössischen Autoren in Deutschland. Unter dem Titel Einladung zum Lever Bourgeois (1980) – in der Bundesrepublik publiziert als Nachtfahrt und früher Morgen (1982) – waren zuvor ein paar Erzählungen erschienen, die in den verschiedensten Jahrhunderten spielen, aber alle schon ein Thema anschlagen, das prägend für Heins Schreiben wird: den Blick auf die Geschichte aus der Sicht von Randfiguren, gewissermaßen von unten. „Es ist nicht der Mantel der Geschichte, der mich berührt und mein Schreiben bestimmt und verändert, es ist das Hemd der Geliebten“, konstatierte Hein 1990. Glücklich sind die (Liebes-)Paare, die seine Prosa in großer Zahl bevölkern, allerdings selten. Meist handeln die Texte von jenen Umständen – Alltagsleben, Herkunft, Erziehung –, die die Menschen daran hindern, zum anderen und zu sich selbst zu finden.
Ursprünglich veröffentlicht unter © J.B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH
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Krauss, H. (2020). Hein, Christoph: Das erzählerische Werk. In: Arnold, H.L. (eds) Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05728-0_6722-1
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