Tschukowskaja ↗ Čukovskaja, Lidija Kornejewva / Ugrešić, Dubravka

Zusammenfassung

In ihrem selbstbestimmten Exil in den USA und den Niederlanden ist U. in den 90er Jahren zur bekanntesten und eigenwilligsten Prosaautorin des ehemaligen Jugoslawien geworden. Sie publiziert in wichtigen europäischen Zeitungen (z.B. Die Zeit), ihre Bücher erscheinen in zahlreichen Sprachen und erhielten 1996 und 1997 internationale Auszeichnungen. — U. stammt aus Slawonien, eine jener kroatischen Landschaften, wo auch eine serbische Minderheit lebt und sich die Probleme des neuen kroatischen Nationalstaats schon früh abzeichnen. U. studiert ab 1968 in Zagreb Komparatistik und Russische Philologie, mit einer Abschlußarbeit über zeitgenössische russische Prosa, und bekommt 1974 eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Literaturtheorie. Literarisch tritt sie zunächst mit Kinderbüchern hervor, dann 1978 mit dem dreiteiligen Skizzenbuch Poza za prozu (Eine Pose für die Prosa), in dem die Ich-Erzählerin die verschiedensten Erzählstile ausprobiert, um die Liebe eines Mannes zu gewinnen. Hier zeigen sich bereits die Konstanten von U.s Prosa: Witz und Selbstironie; die stete Thematisierung des kreativen Schreibprozesses; fließende Grenzen zwischen Realem und Fiktivem. Ein Spiel mit literarischen Konventionen ist auch U.s Sammlung Život je bajka, 1983 (Das Leben ist ein Märchen): Berühmte Erzählungen von Gogol, Tolstoj, Lewis Carroll u.a. werden in eigene Texte um-und eingearbeitet.