Zusammenfassung
Sie galt bereits bei ihrem Eintritt in das Moskauer Gorki-Literaturinstitut als große Begabung und war zweifellos das schönste Gesicht unter ihren jungen Poetenkollegen der Ėstradnaja lirika (Estradenlyrik) wie Evgenij Evtušenko, Andrej Vosnessenskij, Robert Roždestvenskij und Novella Matveeva. Ihr leidenschaftlicher Drang nach Erneuerung der Gesellschaft und der Kunst machte die Estradenlyriker im Moskau der nachstalinschen Tauwetterjahre zu Kultfiguren ihrer Generation. Gleichzeitig entzog sich A.s lyrisches Talent dem lautstarken Auftritt, ihre künstlerische und menschliche Kompromißlosigkeit machte sie in der offiziellen Literaturpolitik zeitweise zur Unperson. 1957 wird sie wegen ihres Einsatzes für Boris Pasternak aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen und durch Fürsprache wenig später als Übersetzerin wieder aufgenommen. Nach der Veröffentlichung ihres Gedichtbands Oznob (Schüttelfrost) im Exilverlag Posev 1968 sowie der Erzählung »Mnogo sobak i sobaka« (Viele Hunde und ein Hund) in dem im Samisdat (Selbstverlag) herausgegebenen Literaturalmanach Metropol im Jahr 1978 folgen jeweils mehrjährige unfreiwillige Publikationspausen.
Lit.
Rydel, Ch.: »The Metapoetical World of B.A.«. In: Russian Literature Triquarterly 1 (1971), S. 326–341;
Condee, N. P.: The Metapoetry of Evtušenko, Akhmadulina, and Voznesenskij, Analyzed in the Context of Soviet Aesthetik Theory. Diss, (mit umfangreicher Bibl.). Yale University 1978;
Solov’ev, V.: »Avtoportret tela Belly Achmadulinoj«. In: Ders.: Prizrak, kusajuščij sebe lokti. Moskva 1992;
Brodskij, I./Bitov, A. u.a.: »B.A.« In: Literaturnoe obozrenie 3 (1997).
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Parnell, C. (1998). Achmadulina, Bella Achatova. In: Hechtfischer, U., Hof, R., Stephan, I., Veit-Wild, F. (eds) Metzler Autorinnen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03702-2_1
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