Zusammenfassung
Wolfgang Iser benennt Schnitt-, Montage- oder Segmentiertechnik als Verfahren, die eine verhältnismäßig große Freiheit für die Interpretation lassen734, mit anderen Worten: Es handelt sich um Techniken, die die Gestaltung einer Offenheit besonderen Ausmaßes erlauben. Bereits in meinen Erläuterungen zu diesem Punkt wurde darauf hingewiesen, dass diesbezüglich nicht nur rein strukturelle Merkmale betrachtet werden dürfen, sondern dass zu einem wesentlichen Teil auch inhaltliche Aspekte beachtet werden müssen. Die Einbeziehung inhaltlicher Kriterien zeigt, dass auch eine Montagetechnik — als struktruelles Merkmal — nicht notwendigerweise zu einer großen Freiheit bei der Deutung führt. Im Gegenteil lassen sich literarische Texte fmden, deren Montagetechnik ein hohes Maß an Geschlossenheit mit sich bringt. Eine oberflächliche Betrachtung allein der Form unter Missachtung inhaltlicher Faktoren könnte hier zu dem Missverständnis führen, es handele sich um selbstreflexiv offene Werke.
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Kuhangel, S. (2003). Selbstreflexive Offenheit: Die Bedeutung von Form und Inhalt. In: Der labyrinthische Text. Literaturwissenschaft/Kulturwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-81294-0_9
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Print ISBN: 978-3-8244-4521-9
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