Die Relativitätstheorie

Zusammenfassung

Man kann den besprochenen Widerstreit der beiden optischen Versuche, des Fizeauschen und desjenigen von Michelson, auch auf folgende Form bringen. Beim Fizeauversuch befindet sich der Beobachter außerhalb des bewegten Mediums, er beobachtet von einem vergleichsweise als ruhend angenommenen System aus einen Vorgang, der sich in einem zu ihm bewegten System abspielt. Beim Michelsonversuch dagegen ist der Beobachter mitbewegt, er befindet sich in dem Medium, das bewegt wird, und stellt hier seine Beohachtungen an. Die beiden Versuche führen zu Ergebnissen, die sich nicht ohne Zwang veretnigen lassen. Es läßt sich wohl die Frage aufwerfen: Ist denn der Standpunkt des Beobachters gleichgültig für das Etgebnisder Beonachtung, oder ist es nicht vielleicht notwendig, diesem Standpunkt des Beobachters Rechnung zu tragen, und könnte die Unvereinbarkeit der beiden Ergebnisse nicht ihren Grund eben darin haben, daß man es versäumt hat, diese Abhängigkeit vom Beobachter zu berückichtigen? Diese Frage aufgewotfen zu haben, sie als erster geshen zu haben, ist ein wesentliches Verdienst Abert Einsteins. Größer noch aber ist die Leistung, die in der richtigen Beantwortung dieser Frage liegt. Denn füt den ersten, der neue Wege wandelt, ist es stets am schwersten, die überkommeuen Vorurteite abzulegen; und welch Weinungen — von allers her als unumstößlich sicher und gewiß erachtet — mußten hier erst abgelegt werden, um den Weg zu den neuen Einschten zu bahnen!