Zusammenfassung
Wer immer es unternimmt, dem Begriff Öffentlichkeit nachzuspüren, wird die Erfahrungen machen, daß dieser recht häufig Verwendung findet, dabei semantisch recht unterschiedlich konnotiert ist, aber trotz Mehrdeutigkeit nur selten definitorische Erläuterung erfährt. Dabei kennt schon das „Deutsche Wörterbuch“ der Gebrüder Grimm sechs Bedeutungen des Adjektivs „öffentlich“: offenbar, aufrichtig,nicht geheim, zugänglich, nicht privat, das Gemeinwesen betreffend (Deutsches Wörterbuch 1889, 1183). Begriffsgeschichtlich hat sich „Öffentlichkeit“ erst im 18. Jahrhundert aus dem Adjektiv herausgebildet, um im folgenden Jahrhundert Begriff für ein Gemeinschaftsgefühl der bürgerlichen Gesellschaft zu werden, ohne allerdings besonderen Gebrauch zu finden (vgl. Hölscher 1979; Weigands 1910). So spielte der Begriff noch bei den Klassikern deutscher Soziologie kaum eine Rolle; erst Habermas’ Arbeit vom Strukturwandel eben jener bürgerlichen Öffentlichkeit verschaffte ihm Anfang der sechziger Jahre Eingang ins sozialwissenschaftliche Begriffsinventar (Gerhards 1998, 268). Öffentlichkeit gewinnt also erst im Kontext der sich demokratisierenden Nachkriegsgesellschaft den Status, den die Literatursichtung widerspiegelt.
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Szyszka, P. (1999). Einführung:Öffentlichkeit — eine zentrale Kategorie der Organisationskommunikation?. In: Szyszka, P. (eds) Öffentlichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-10931-0_1
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