Großsiedlungen — Ost

Zusammenfassung

Die ‚Platte‘ als Begriff für die DDR-spezifischen Großsiedlungen ist heute eine der wesentlichen Assoziationen, die sich beim Nachdenken über die städtebaulichen Ergebnisse des ‚real existierenden Sozialismus‘ in Ostdeutschland einstellen. Den eigentümlichen Zusammenhang von ‚Platte‘ (Großsiedlung) und ‚Ostdeutschland‘ (DDR) wird das vorliegende Stichwort behandeln. Die soziologische Perspektive des Themas impliziert dabei eine Betrachtung des Gesellschaftskonzeptes der ehemaligen DDR und dessen baulich-räumlicher Umsetzung. Zentral hierfür steht die Kategorie der „sozialistischen Lebensweise“, die die Folie für die Zielrichtung der gesellschaftlichen Konzeption von Arbeiten, Wohnen, Erholung, Bildung usw. darstellte. Damit war eine spezifische Vorstellung vom städtischen Leben in der DDR verbunden, die von der Überwindung des Stadt-Land-Gegensatzes per marxistischer-lenistischer Theorieauslegung, als mit dem ‚Sieg der sozialistischen Produktionsverhältnisse‘ gesetzt, ausging. In der Realität stehen gerade die DDR-Neubau-gebiete für die Umsetzung und die Bewahrheitung dieses Paradigmas.