Zusammenfassung
Der Artikel geht von einem Verständnis aus, das den Sport der Sphäre des selbstzweckhaften ästhetisch-schöpferischen Handelns zurechnet, unterscheidet dabei Sport im engen von Sport im weiten Sinne und erklärt die Sportarten zu Agenten der Idee von Sport im engen Sinne, die diese in der Realität sichtbar machen. Man kann Sport sinnlich wahrnehmen nur in seinen „Filialen“, in seinen Repräsentanten, in seinen Statthaltern in der Realität: nämlich in den Sportarten, innerhalb dieser hervorgebrachten sportlichen Einzelaktionen sowie in deren Einzelelementen, deren spezifische Kombination durch alle sportaffinen Einzelmomente, -aktionen, -ereignisse und -arten hindurchwirken und diese damit erst zu Sport bzw. zu Werken des Sports machen. Das Regelwerk der Sportarten ist das Instrumentarium, mit dem das ideelle Kulturgut Sport seine Teilhabe am Primat der Formgestaltung als dem zentralen Grundprinzip der Sinnsphäre des Ästhetisch-Schöpferischen in die reale Tat umsetzt. Die Sportarten avancieren damit zur Probe aufs Exempel der Sportidee. Dies ist die „Relaisstation“, in der die Idee des Sports in die Realität und in die Tat umgesetzt wird. An genau diesem Ort steht der Sportverband als Organisation und damit als Herr des Verfahrens für die Regulierung und praktische Ausübung der Sportarten. Abschließend werden Genese, Vielfalt und Verbreitung von Sportarten und ihrer Verbände beschrieben.
Dieser Beitrag ist Teil der Sektion Sportarten und Bewegungsfelder, herausgegeben vom Teilherausgeber Arne Güllich, innerhalb des Handbuchs Sport und Sportwissenschaft, herausgegeben von Arne Güllich und Michael Krüger.
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Güldenpfennig, S. (2018). Sportarten: Geschichte, Organisation und Verbreitung. In: Güllich, A., Krüger, M. (eds) Grundlagen von Sport und Sportwissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-53384-0_26-1
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