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Mini-Bots: Ein “Liro” als Parallelwährung für Italien?

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Europäische Union und Währungsunion in der Dauerkrise
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Zusammenfassung

Die gescheiterte italienische Regierung aus der Fünf-Sterne-Bewegung (MoVimento 5 Stelle, M5S) und Lega steht für ein Ende der Austerität in Italien. Einher ging die Ankündigung, die Defizitregeln aus EU-Vertrag (EUV), Fiskalvertrag, der haushaltspolitischen Überwachung (“Twopack”), der Reform des Stabilitäts- und Wachstumspaktes (SWP) und das Verfahren zur Überwachung makroökonomischer Ungleichgewichte (“Sixpack”) aufkündigen zu wollen und eine (Teil-)Entschuldung anzustreben. Im Rahmen der Bildung dieser eurokritischen Regierung im Frühjahr 2018 wurde die Idee von Mini-Bots (“Liro” – italienischer Euro) als eine Art nationale Parallelwährung auf Schuldscheinbasis geboren. Parallelwährungen entspringen vornehmlich zwei Rahmenbedingungen, einer hohen Geldentwertung oder einer Kreditklemme. Anders beim “Liro”: Die Schuldschein-Währung wurde vornehmlich als Druckmittel zur Revision der institutionellen Regeln der Währungsunion verstanden, dem in letzter Konsequenz ein eher chaotischer Euroaustritt folgen würde.

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Notes

  1. 1.

    Zwischen Mai 2010 bis September 2012 führte die EZB ein Anleihekaufprogramm, das Securities Markets Programme (SMP), für finanzschwache Eurostaaten durch. Ab September 2014 folgte der Ankauf forderungsbesicherter Wertpapiere (Asset-Backed Securities Purchase Programme, ABSPP) und gedeckter Schuldverschreibungen (Covered Bonds Purchase Programme, CBPP3) sowie im Januar 2015 das wesentlich erweiterte Kaufprogramm für Vermögenswerte (expanded Asset Purchase Programme, APP) im Volumen von insgesamt ca. 2650 Mrd. EUR bis Ende 2018. Über 80 % entfallen auf Ankäufe von Staatsanleihen. Vgl. Deutsche Bundesbank (2017); auch Frühauf (2018a).

  2. 2.

    Die durchschnittliche Fälligkeit der Staatsanleihen lag 2018 bei etwa 7 Jahren. Von März 2018 bis März 2019 wurden langfristige Titel von 182 Mrd. EUR fällig. Insofern gab es keine direkte Gefahr aus der Notwendigkeit einer erheblichen Refinanzierung. Allerdings wäre eine Neufinanzierung nach Bedarf der Reformprogramme durch kurzlaufende Titel von 160 bis 200 Mrd. EUR hinzugekommen. Vgl. Piller (2018b). Zur aktuellen Refinanzierung vgl. auch Lenz (2018).

Literatur

Artikel und Monografien

Rechtsquellen

  • Leitlinie der Europäische Zentralbank vom 26. April 2007 über ein transeuropäisches automatisiertes Echtzeit-Brutto-Express-Zahlungsverkehrssystem (TARGET2), EZB/2007/2, 2007/600/EG. https://www.ecb.europa.eu/ecb/legal/pdf/l_23720070908de00010070.pdf. Abrufdatum 08.08.2018.

  • Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV), Fassung aufgrund des am 1.12.2009 in Kraft getretenen Vertrages von Lissabon (Konsolidierte Fassung bekanntgemacht im ABl. EG Nr. C 115 vom 9.5.2008, S. 47), zuletzt geändert durch die Akte über die Bedingungen des Beitritts der Republik Kroatien und die Anpassungen des Vertrags über die Europäische Union, des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union und des Vertrags zur Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (ABl. EU L 112/21 vom 24.4.2012) m.W.v. 1.7.2013.

    Google Scholar 

  • Vertrag über die Europäische Union (EUV), Fassung aufgrund des am 1.12.2009 in Kraft getretenen Vertrages von Lissabon (Konsolidierte Fassung bekanntgemacht im ABl. EG Nr. C 115 vom 9.5.2008, S. 13), zuletzt geändert durch die Akte über die Bedingungen des Beitritts der Republik Kroatien und die Anpassungen des Vertrags über die Europäische Union, des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union und des Vertrags zur Gründung der Europäischen Atomgemeinschaft (ABl. EU L 112/21 vom 24.4.2012) m.W.v. 1.7.2013.

    Google Scholar 

  • Protokoll (Nr. 4). über die Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken und der Europäischen Zentralbank (EZB-Satzung).

    Google Scholar 

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Meyer, D. (2020). Mini-Bots: Ein “Liro” als Parallelwährung für Italien?. In: Europäische Union und Währungsunion in der Dauerkrise. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27177-0_22

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-27177-0_22

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  • Publisher Name: Springer, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-27176-3

  • Online ISBN: 978-3-658-27177-0

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