Zusammenfassung
Die Unterscheidung von Bildung erster und zweiter Ordnung verweist auf ein Bildungsverständnis, das den Schwerpunkt auf die operative Gestaltung von Bildungsprozessen legt. Bildungsprozesse sollen durch qualitative Erhebungsinstrumente, wie zum Beispiel das pädagogisch reflexive Interview, „sichtbar“ gemacht und gefördert werden. Bildung wird dabei nicht primär als ein nachträglich zu rekonstruierender Prozess verstanden, vielmehr soll durch eine krisenhafte Erfahrung ein Lernprozess angeregt werden, der durch Reflexion in einen Bildungsprozess überführt werden kann.
Der folgende Beitrag ist von Alisa Stork in Zusammenarbeit mit Annette M. Stroß verfasst worden; er basiert auf einer in der nicht veröffentlichten Masterarbeit von Alisa Stork (2016) entwickelten Unterscheidung.
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Stroß, A.M. (2018). Bildungsprozesse erster und zweiter Ordnung – eine pragmatische Annäherung. In: Gesundheit und Bildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16582-6_8
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