Zusammenfassung
Die wichtigste Einsicht der Kantischen Rechtsmetaphysik ist die unauflösliche Verflechtung von innerstaatlichem und zwischenstaatlichem Frieden. Da der Erfolg der innerstaatlichen Friedensstiftung abhängig ist von einer günstigen internationalen Konstellation, impliziert der kategorische Imperativ, den Naturzustand zu verlassen und sich eine Ordnung der öffentlichen Gerechtigkeit zu geben, notwendig die Forderung, die Anstrengungen der Friedensstiftung auch auf den zwischenstaatlichen Bereich auszudehnen. Dieses kann jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn die Verfassung in jedem Staat republikanischer Natur ist. Weiterhin wird in diesem Artikel Kants Vorstellung von der institutionellen Gestalt der globalen Rechtsordnung diskutiert. Abschließend wird die Spannung zwischen Kants Zurückweisung der Idee eines gerechten Krieges und seinen Bemerkungen über die merkwürdige Figur des hostis iniustus analysiert.
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Literaturverzeichnis
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Kersting, W. (2017). Globaler Rechtsfrieden – Immanuel Kants Entwurf eines „ewigen Friedens“. In: Werkner, IJ., Ebeling, K. (eds) Handbuch Friedensethik. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14686-3_36
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