Zusammenfassung
In dem Beitrag wird erst der Begriff des Videos erläutert, um dann verschiedene Formate/Rahmen von Videos zu bestimmen. Im Weiteren wird die aktuelle Situation der qualitativen/rekonstruktiven Videoanalyse in Deutschland kurz geschildert und relevante Ansätze vorgestellt, um dann die These zu erläutern, dass Videos immer auch kommunikative Handlungen sind, die als solche auch immer in den Blick genommen werden müssen. Abschließend werden noch das Problem der angemessenen Transkription von Videodaten behandelt und aktuelle Softwarelösungen vorgestellt.
Für viele weiterführende Hinweise danke ich Christine Moritz.
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Notes
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Hier kann nur auf die sozialwissenschaftlichen/soziologischen Ansätze eingegangen werden. Natürlich gibt es außerdem sehr fruchtbare Videoanalyseverfahren in der Medienwissenschaft, der Linguistik, der Filmsemiotik und auch der Konversationsanalyse (eine umfassende Sichtung dieser Literatur findet sich in Moritz 2014).
- 2.
Innerhalb der wissenssoziologischen Diskursanalyse hat sich im Anschluss an Überlegungen von Karin Knorr-Cetina (1999) der Begriff ‚Viskursanalyse‘ für Diskursanalysen eingebürgert, die in der Foucault-Tradition nicht den Diskurs mittels Texten, sondern den Diskurs mittels Videos untersuchen.
- 3.
Von diesen Transkriptions- und Notationsprogrammen sind die elektronisch gestützten Transkriptionsmuster zu unterscheiden. Sie können zwar in ein Programm eingepflegt werden, sind aber selbst keines – wie z. B. Notationsprotokoll von Gesche Joost (2008), CAFAS von Werner Faulstich und Holger Poggel (Korte und Faulstich 1991) und HaNoS von Jo Reichertz und Carina Englert (2011).
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Reichertz, J. (2020). Qualitative Videoanalyse. In: Friese, H., Nolden, M., Rebane, G., Schreiter, M. (eds) Handbuch Soziale Praktiken und Digitale Alltagswelten. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-08357-1_54
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