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Zusammenfassung

Die Hauptfortschritte der letzten 20 Jahre Myopieforschung beruhen zwenelsohne auch auf dem Nachweis der ausschlaggebenden Bedeutung, welche die Vererbung für die Refraktionseinstellung des Auges besitzt. Durch Untersuchungen an über 50 Zwillingspaaren konnte Jablonski sogar mit einiger Genauigkeit messen,dass die Modnikationsbreite der Gesamtrefraktion nicht grösserals 2,5 D ist. Dennoch kann man sich des Gedankens nicht erwehren,dass die sehr haufigen pathologischen myopischen Hintergrundveränderungen nicht die ausschliessliche Folge eines reinen erblich bedingten Wachstums sein können. Eine erbliche, ungewöhnliche Grösse der Extremitäten, der Nase oder eines anderen Organs wird doch niemals derart häufig pathologische Veränderungen bedingen. Es ergibt sich mit ziemlich zwingender Logik die Annahme, dass es sich mindestens in diesen Fällen bei der Myopie um vererbte Anlagen handeln wird, die erst unter der Einwirkung anderer, korrelativer oder rein mechanischer Faktoren ihre Ausbildung edahren. Man denke daran, dass daserblich schwache Fussgewölbe auch nur unter der Wirkung der Belastung zum Plattfuss deformiert wird und dass die erbliche Anlage schwachen elastischen Lungengewebes bei den Mitgliedern der Emphysematikerfamilien auch nur unter den schädlichen Einwirkungendes Lebens zum Emphysem führt. Warum sollte man Ähnliches nicht auch für die Kurzsichtigkeit annehmen?! Wegen der nachgewiesenen geringen Modifikationsbreite können die in Betracht kommenden mechanischen Faktoren m. E. allerdings im wesentlichen nur solche sein, die bei allen Menschen ungefährmit gleicher Intensität einwirken. Von diesem für die weitere. Entwickelung der Myopietheorie vielleicht nicht ganz unwichtigen Standpunkt aus habe ich die in Betracht kommenden mechanischenVerhältnisse gepriift. Ich konnte dabei alle die in früherer Zeit angeschuldigten Einflüsse unberücksichtigt lassen, die auf demWege über die Erhöhung des Augeninnendrucks eine Dehnung des hinteren Poles bewirken sollten, weil sich in den letzten Jahrzehnten wohl mit genügender Sicherheit gezeigt hat, dass durch eine Augeninnendrucksteigerung nur das klinisch gänzlich verschiedene Bild des Glaukoms hervorgerufen werden kann, aber niemals eine myopische Dehnung. Alsdann war die Zahl der zu prüfenden Faktoren nicht sehr gross.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1929 Verlag von J. F. Bergmann

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Comberg, W. (1929). Anatomische und experimentelle Untersuchungen über die mechanischen Faktoren der Myopiegenese. In: Wagenmann, A. (eds) Bericht Über die Siebenundvierƶigste Ƶusammenkunft der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft in Heidelberg 1928. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92370-8_16

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