Zusammenfassung
Die Krise der Entwicklungstheorien und der Entwicklungszusammenarbeit ist eng verknüpft mit der Frage, ob eine nachholende Entwicklung der “Nachzügler-Gesellschaften” überhaupt möglich ist und ob die Entwicklungszusammenarbeit dazu einen Beitrag leisten kann. Während Fundamentalkritiker der Entwicklungszusammenarbeit von der Nutzlosigkeit oder gar Schädlichkeit der Hilfe überzeugt sind, vertreten die Geber, unterstützt durch reformorientierte Kritiker, die Auffassung, daß die Hilfe wirksam ist oder zumindest sein kann. Die bisherigen Ma-krotheorien bieten keinen geeigneten Erklärungsrahmen für diese Fragestellung. Daher läßt sich in der Entwicklungsländerforschung zunehmend eine Hinwendung zu “Theorien mittlerer Reichweite” (Merton 1957:9 u. 280) beobachten.
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Literatur
Mittlerweile wurde das Analyseraster schon in verschiedenen Institutionen (z.B. Bundesrechnungshof, 1992; Deutsche Stiftung für internationale Entwicklung, 1993; Enfants du Monde, Bangladesh, 1994; Institut für Raumplanung und Regionalentwicklung in Wien, 1994; Fördergesellschaft für angepaßte Techniken in der Dritten Welt mbH, 1994) und Studien eingesetzt. So z.B. bei einer Querschnittsanalyse über die schweizerische Berufsbildungshilfe (Wenger u. Stockmann 1992), über die ländliche Entwicklung in Uganda (Schwecke-Garcia 1993), über die Grundbildungsförderung in Madagaskar (Nietzel 1994), über den Kompetenzerwerb im informellen Sektor (Specht, Dissertation in Bearbeitung an der TU Berlin), über die Nachhaltigkeit von ländlichen Regionalentwicklungsprojekten (Schmidt, Dissertation in Bearbeitung) und über die Implementationsbedingungen dualer Systeme in der Dritten Welt (Stockmann u. Kohlmann, lfd. Forschungsprojekt).
Es wurden 112 Vorhaben der KfW ausgewertet, die in den Jahren 1990 und 1991 abschließend geprüft worden waren (vgl. KfW 1994:14).
Von der GTZ wurden 59% aller 1993 beendeten Projekte (128) als “sehr gut und gut” eingestuft (Noten 1 und 2). Weitere 23% der Projekte wurden mit der Note 3 und 15% mit der Note 4 bewertet. Lediglich 3% wurden als Fehlschlage eingestuft (Note 5).
Die Befunde dürften vor allem auf Programme und Projekte, in denen einheimische Träger eine besonders wichtige Rolle spielen, übertragbar sein. Solche Projekte finden sich in nahezu allen Sektoren der Entwicklungszusammenarbeit, z.B. bei der Zusammenarbeit mit Genossenschaften in der Landwirtschaft, mit Kammern und Verbänden zur Gewerbeförderung, mit Krankenhäusern im Gesundheitswesen, mit Behörden im Umweltschutz etc..
Von der Katastrophen- und sofortigen Nothilfe einmal abgesehen.
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Stockmann, R. (1996). Zusammenfassung, Schlußfolgerungen und Empfehlungen. In: Die Wirksamkeit der Entwicklungshilfe. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93528-1_9
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Print ISBN: 978-3-531-12863-4
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