Skip to main content
  • 75 Accesses

Zusammenfassung

Im folgenden Kapitel ist der Frage nachzugehen, wie sich der Vergesellschaftungsmodus des Marktes auf die Produktion und Reproduktion gesellschaftlicher Machtchancen auswirkt. Bevor jedoch das Verhältnis von Macht und Markt genauer eingekreist werden kann, erscheint es an dieser Stelle angezeigt, den Stand der bisherigen Überlegungen kurz zu rekapitulieren: Die Analyse nahm ihren Ausgangspunkt auf der elementaren Ebene des funktionalen Markttausches, um die Besonderheiten dieser Tauschbeziehung gegenüber dem Tauschmodus der sozialen Reziprozität darzulegen und genauer bestimmen zu können, wie sich das Verhältnis der Individuen zueinander darstellt. Hierbei sollte verdeutlicht werden, daß der funktionale Markttausch von strukturellen Zusammenhängen entlastet, die den Marktteilnehmern vorausgesetzt sind. Diese Entlastungsfunktion verweist auf Verhältnisse, die im Rahmen eines handlungstheoretischen Zugriffs letztlich nicht hinreichend problematisiert werden können. Deshalb wurde ein Perspektivenwechsel vorgenommen, um den soziologischen Blick auf jenes Netz von Systemparametern richten zu können, in das die Austauschenden unhintergehbar eingewoben sind. Unter besonderer Berücksichtigung des Weberschen Begriffs der formalen Rationalität ist hierbei die Absicht verfolgt worden, den Modus der Marktvergesellschaftung jenseits von zweckrational motivierten Handlungsstrategien souveräner Marktsubjekte zu beschreiben. Die Fixierung auf die Handlungsebene isolierter Einzelaktionen von Austauschenden, die spezifische Nutzenkalküle verfolgen, bliebe nämlich sonst eigentümlich unterkomplex und die höhere Emergenzebene des Marktzusammenhangs analytisch unerschlossen. Der Fokus der Analyse wurde somit um die Rekonstruktion des Marktes als überindividuellem Systemmechanismus erweitert, um die Rationalitätsproblematik in sachlicher, zeitlicher und räumlicher Dimension genauer zu thematisieren. Im folgenden ist nun zu begründen, warum die sich hieraus ergebenden Zwänge, unter denen die Akteure Entscheidungen fällen und handeln, machttheoretisch von erheblicher Bedeutung sind. Dies erscheint mir gerade auch deswegen unverzichtbar, da Herrschaft und Macht dem äußeren Anschein nach in formal freien, vertraglich vereinbarten Tauschbeziehungen des Marktes zunächst nur durch Abwesenheit auffallen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Kraemer, K. (1997). Markt und Macht. In: Der Markt der Gesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-90286-3_3

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-90286-3_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-12989-1

  • Online ISBN: 978-3-322-90286-3

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics